In Wien hilft KI nun bei der Versorgung mit Trinkwasser

Sowohl die Expertise der Mitarbeiter, als auch die KI sollen bei der Wasserversorgung der Stadt künftig eine große Rolle spielen.
390 Millionen Liter: So viel Wasser wird tagtäglich in Wien benötigt. Eine Menge, deren Dimension schwer vorstellbar ist – und die weiter wachsen wird. Damit die Versorgung reibungslos funktioniert, kooperiert die Stadt nun mit dem Interuniversitären Kooperationszentrum Wasser und Gesundheit (ICC Water & Health): Mithilfe von KI will man die verfügbare Wassermenge und -qualität einzelner Quellen besser prognostizieren können.
Rechnet man den gesamten Verbrauch herunter, so benötigt jede Person in Wien pro Tag 130 Liter: unter anderem zum Duschen (44 Liter), für die WC-Spülung (40 Liter), zum Kochen (3 Liter) oder für den Garten (5 Liter).
Der Verbrauch variiert
Diese Durchschnittswerte können in der Realität freilich stark variieren: Am wenigsten Wasser wird etwa am 25. Dezember verbraucht, das meiste im Juni und Juli. Feiertage oder die Temperaturen können den Verbrauch also entscheidend beeinflussen.
Da Wien stark wächst und Extremwetterereignisse zunehmen, dürfte der Verbrauch bis 2050 auf 450 Millionen Liter pro Tag steigen. „Das Um und Auf ist vorausschauende Planung“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Wichtig ist eine exakte Prognose
Zentral sei, den Verbrauch möglichst präzise vorauszusagen. Hier fließt die Erfahrung der Mitarbeiter von Wiener Wasser (MA 31) ein, doch auch KI soll helfen: „Je nach lokalem Wetter kann man so die besten Quellen zum besten Zeitpunkt nützen“, so MA-31-Chef Paul Hellmeier. Das Wiener Wasser kommt aus zwei Hochquellenleitungen aus den Kalkalpen im südlichen Niederösterreich und der Steiermark; 70 Quellen gibt es dort.
So könne man die mikrobiologische und chemische Wasserqualität besser verstehen und vorhersagen, so Andreas Farnleitner und Alfred Paul Blaschke, die Leiter der Kooperation. „Im Fokus steht das gesamte System vom Regentropfen bis zum Wasserhahn.“
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