In Raucher-Lokalen hält man vom geplanten Rauchverbot nichts

Ins Pub „Dublin“ kommen viele, weil sie dort rauchen dürfen. Der Nichtraucherbereich ist fast leer
Teure Trennwände sollen in fünf Jahren unnütz sein. Ministerin regt mit Ansage auf.

Kaum im Amt machte sich die neue Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SP) gleich unbeliebt. Die Forderung, in fünf Jahren das totale Rauchverbot umsetzen zu wollen, stößt nämlich Gastronomen gleichermaßen sauer auf, wie den Rauchern – immerhin knapp die Hälfte der Bevölkerung. Der KURIER hat sich zu einem Lokalaugenschein aufgemacht – im wahrsten Sinne des Wortes.

In Raucher-Lokalen hält man vom geplanten Rauchverbot nichts
Diverese Raucherlokale, Wirte, Gäste
Im Wiener Traditionsbetrieb "Cafe Ritter" in Ottakring, fällt gleich die liebevoll gestaltete Abtrennung zum Raucherbereich auf. "Es hat uns 8000 Euro gekostet, aber man will natürlich, dass es schön ausschaut und nicht alles verschandelt", erzählt Kaffeesieder und Inhaber, Peter Breimaier. Er selbst ist Nichtraucher, versteht aber das Bedürfnis der Gäste, sich "eine anzuzünden". "Ein schneller, kleiner Brauner oder ein Seidel schmecken für einen Raucher eben erst mit einer Zigarette richtig gut", sagt der Kaffeesieder.

Front der Ablehnung

In Raucher-Lokalen hält man vom geplanten Rauchverbot nichts
Diverese Raucherlokale, Wirte, Gäste
Die Diskussion rund ums Rauchen in Lokalen, wird von der Politik genauso gern angezündet, wie die Tschick von Rauchern. Genau diese Tatsache ärgert Stefan Gergely. Der Wirt im Schlossquadrat im 5. Bezirk hat 15.000 Euro in den Umbau investiert. "Es muss endlich einmal eine Entscheidung her", sagt Gergely. Die momentane Lösung mit abgetrennten Bereichen ist für den Gastwirt ideal. "Unsere Gäste sind mündige Erwachsene und können selbst entscheiden, wo sie sitzen möchten und ob sie rauchen."

Dieser Meinung ist auch der Betreiber des "Dublin", einem Pub auf der Gumpendorfer Straße. Viele Gäste sitzen im Raucherbereich – auch viele ohne Zigarette. "Es ist einfach kommunikativer. Gerade in einem Pub oder einer Bar, sollte man die Möglichkeit haben, genüsslich eine Zigarette zu rauchen", sagt Inhaber Alexander Karabacek. Den Plänen der neuen Gesundheitsministerin kann auch Josef Bitzinger von der Wirtschaftskammer nichts abgewinnen: "Das bestehende Gesetz funktioniert. Es wird von der Mehrheit der Gastronomen und Gäste angenommen", betont er. "Wenn Rauchen wirklich so schädlich ist, muss man überlegen, es überhaupt komplett zu verbieten."

Kommentare