Im Wurstelprater sind die Ziesel los

Bei 30 km/h kann es schnell holprig am Offroad-Parkour werden
340 kg schwere Attraktion aus Tirol ist noch bis 15. Oktober für ruppige Fahrten zu haben.

Action. Die Ziesel haben eine neue Heimat gefunden: Den Prater. Doch im Unterschied zu den Erdhörnchen sind die Ziesel im Vergnügungspark 340 Kilogramm schwer und können bis zu 30 km/h schnell werden. Sie sind Fahrzeuge, nach den gleichnamigen Nagern benannt und die derzeitige Attraktion von Praterverbandspräsident Stefan Sittler-Koidl. Gesteuert werden sie per Joystick. Ihr "Habitat" ist nicht der Bisamberg sondern die Fläche des Praters, die für temporäre Fahrgeschäfte genutzt wird. "Vorher stand hier der Höllenblitz, aber der ist jetzt zum Oktoberfest weitergezogen", erklärt Sittler-Koidl. Der Grund auf dem früher Europas größte Indoor-Achterbahn stand, wurde nun zu einem Offroad-Parkour für die Ziesel umgebaut.

Im Wurstelprater sind die Ziesel los
Prater; neue Kart-Bahn; Gatschhupfen; Ziesel Kart
Action-Fans kommen nun zwischen "Turbobooster" und "Blumenrad" auf ihre Kosten. Denn bei der Fahrt kann es mitunter ruppig zugehen. Wer nicht zu sehr durchgeschüttelt werden möchte, sollte nicht mit Vollgas über die Schlaglöcher und Mulden auf der Erdpiste brettern. Sich in heller Kleidung in das Actiongefährt zu setzen, ist ebenfalls nicht zu empfehlen.

Noch bis 15. Oktober können die Kettenraupenflitzer, die durch die deutsche Fernsehshow "Schlag den Raab" Bekanntheit erlangten und ein wenig an Mondfahrzeuge erinnern, getestet werden. "Dann zieht Toni Mörwalds Dinnershow Palazzo hierher", erklärt Sittler-Koidl.

Straßenzulassung

Produziert werden die Vehikel von der Tiroler Firma Mattro in den verschiedensten Versionen. Demnächst könnten sie sogar auf Österreichs Straßen zu sehen sein, denn in diesem Jahr wurden sie für die Zulassung als Kfz neu gestaltet.

Ursprünglich sind die Ziesel für Straßenarbeiten wie Schneeräumungen gedacht. Aufgrund ihres innovativen Charakters sind sie auch für den Prater wie geschaffen. "Prater, Tradition, Innovation. Das passt einfach super zusammen", sagt Sittler-Koidl. Vor allem die Besucher des Wiener-Wiesn-Festes würden starkes Interesse an den Zieseln zeigen.

Vier davon hat der Prater-Unternehmer seit Mitte September anschaffen lassen. Ihr Verbleib in den kommenden Prater-Saisonen hänge davon ab, wie das Angebot angenommen werde.

Ob sich die namensverwandten Nagetiere am Umstand stören, nun nicht mehr die einzigen Ziesel in Wien zu sein, ist nicht bekannt.

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