Hundesheriffs im Anmarsch: Im Februar startet das "Wiener Hunde-Team"

Hundesheriffs im Anmarsch: Im Februar startet das "Wiener Hunde-Team"
20 erfahrene Tierärzte und Tierpfleger sollen informieren, helfen, bei Bedarf auch strafen.
Von Uwe Mauch

Mit einem Sheriff im Wilden Westen hat Janina Tran natürlich wenig gemeinsam. Die erfahrene Veterinärmedizinerin soll ab Februar das 20-köpfige "Wiener Hunde-Team" leiten. Ihre Metallplakette hat dennoch etwas Sheriffhaftes an sich. Und dazu hat sie auch Möglichkeit, künftig Hundehalter, die sich nicht an die Vorschriften halten, abzustrafen und anzuzeigen.

Zunächst soll die neue Staffel, die sich aus Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Veterinäramts der Stadt Wien zusammensetzt, darunter ausgebildete Tierpfleger sowie studierte Tierärzte, aber bei ihren Außeneinsätzen in Hundezonen, Hundeauslaufzonen sowie bezirksbekannten Problemzonen informieren.

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Hundesheriffs im Anmarsch: Im Februar startet das "Wiener Hunde-Team"

57.000 Hunde sind in Wien gemeldet, woraus sich ergibt, dass jeder 35. Bewohner dieser Stadt auf den Hund gekommen ist, also einen besitzt. Das ist zum einen erfreulich, wie der Wiener Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) ausführt: "Der Hund ist Teil der Familie, regt die Menschen zu mehr Bewegung an und ist auch ein wichtiges Bindeglied für soziale Kontakte."

Auslöser für Konfliktsituationen

Andererseits geben Hunde – so wie in anderen Großstädten auch – öfters auch Auslöser für Konfliktsituationen. Das nicht gefährliche, aber nachhaltig belastende Problem erklärt Ruth Jily, Leiterin des Veterinäramts, so: "In Wien werden jedes Jahr 500 Hunde ohne Besitzer aufgegriffen. Bei 60 Prozent können wir den Hundehalter nicht mehr eruieren."

Hundesheriffs im Anmarsch: Im Februar startet das "Wiener Hunde-Team"

Die meisten Hunde in Wien wären zwar gechippt, aber nicht mit dem 15-stelligen Zifferncode des Mikrochips in der Heimtierdatenbank eingetragen. Bei fehlendem Eintrag (der ist nach den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes übrigens verpflichtend) kann nicht festgestellt werden, wem der Hund gehört. Bis Hund und Besitzer wieder vereint sind, vergeht daher viel Zeit. "Dieses Service werden wir von März bis Oktober kostenlos anbieten", verspricht Jily.

Strafen und anzeigen

Organstrafmandate (ab 50 Euro) dürfen die Mitarbeiter des neuen "Wiener Hunde-Teams" auch vergeben, etwa wenn Hunde nicht vorschriftsgemäß angeleint sind oder Beißkorb tragen. Anzeigen ebenso, wie Ruth Jily ausführt: „Wenn zum Beispiel ein Hund nicht in der Heimtierdatenbank aufscheint oder keine Hundesteuer bezahlt wird.“ Außerdem: "Ein Hund auf einem Kinderspielplatz ohne Leine und Beißkorb geht natürlich gar nicht."

Alle Informationen über das Angebot der Stadt hier. Auf der Homepage werden auch die Standorte, an denen beraten wird, laufend aktualisiert.

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