HTL Ottakring: Untersuchungsergebnis erst Ende Mai
Die Schuldfrage im Konflikt "Lehrer gegen Schüler" an der HTL Ottakring dürfte nicht so leicht zu klären sein. Die Bildungsdirektion Wien kündigte vor mehr als zwei Wochen die Einsetzung einer Untersuchungskommission an. Heute wurde bekannt, dass die Untersuchungen noch bis Ende Mai dauern werden.
Im Vorfeld hatte ein 50-jähriger HTL-Lehrer einem Schüler ins Gesicht gespuckt, nachdem dieser ihn körperlich bedrängt hatte. Der Zwischenfall wurde via Handyvideo festgehalten. In den Tagen darauf wurden immer mehr Videos in den sozialen Medien geteilt, in denen der Eindruck entsteht, dass die Lehrkraft von den Schülern über einen längeren Zeitraum schikaniert wurde.
Eigentlich wollte die unabhängige Untersuchungskommission bereits 14 Tage nach der "Spuckattacke" ein Ergebnis präsentieren. Nun wurde allerdings in der Bildungsdirektion eine Fristverlängerung erbeten. Laut Kommission wäre eine "Vielzahl an Erhebungen und Überprüfungen notwendig, um eine lückenlose Aufklärung zu gewährleisten". Eine zusätzliche Hürde dürfte die Tatsache darstellen, dass der involvierte Lehrer seit den Vorkommnissen im Krankenstand ist und bisher nicht befragt werden konnte.
Direktor rechnet nicht mit Überraschungen
Auf KURIER-Anfrage teilte Bildungsdirektions-Sprecher Matias Meissner mit, dass dem Antrag auf Verlängerung stattgegeben wurde und die finalen Ergebnisse am 4. Juni bei einer Pressekonferenz präsentiert werden. Dabei sollen unter anderem die disziplinarischen Konsequenzen für Lehrer und Schüler bekanntgegeben werden.
Schulintern wurde der Fall mittlerweile weitestgehend aufgearbeitet. Wenige Tage nach dem Vorfall fand in der HTL Ottakring eine Disziplinarkonferenz statt. Im Rahmen dieser wurde über die schulische Zukunft von mehr als zehn Schülern entschieden, wie Schulleiter Peter Bachmair mitteilte. Zwei Tage später stellte Bildungsminster Heinz Faßmann (ÖVP) im ORF klar, dass für sechs der in den Mobbing-Videos involvierten Schüler der Schulausschluss beantragt wurde.
HTL-Direktor Bachmair rechnet deshalb im Abschlussbericht der Kommission mit keinen Überraschungen: "Wir haben Ausschlüsse beantragt und gehen davon aus, dass diesen seitens der Bildungsdirektion stattgegeben wird."
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