Hoch gepokert bei der Öffi-Reform
Man sieht die Plakate, die Anfang 2012 in ganz Wien hängen werden, schon vor sich: "Öffifahren für 1 Euro am Tag." Auch wenn VP und FP nun auf den grünen Umfaller (Wahlversprechen: 100 Euro Jahresticket) verweisen, muss gesagt werden: Die Reform ist mutig, das Bekenntnis "weniger Individual-, mehr Öffi-Verkehr" ist zu begrüßen.
Ob das rot-grüne Kalkül tatsächlich aufgeht oder die Reform am Ende des Tages nicht doch deutlich teurer wird, bleibt aber offen. Immerhin hieß es bei den Wiener Linien bis zuletzt: Billigere Tickets bedeuten weniger Qualität. Sie forderten eine Erhöhung der Preise um 13 Prozent. Die letzte Anpassung liegt vier Jahre zurück.
Dass die Reform tatsächlich nur 30 Millionen Euro kostet, ist fraglich. Die Rechnung geht nur auf, wenn schon bald deutlich mehr Menschen auf die Öffis umsteigen. Vassilakou wird mit der Ausweitung des Parkpickerls ihr Bestes geben, damit genau das geschieht. Zwar beteuern Häupl und sie, dass Autofahrer nicht die Zeche für die Reform zu zahlen hätten. Doch klar ist: Schon heute kommen Teile der Pickerl-Erlöse den Wiener Linien zugute. Künftig dürften es eben mehr sein.
Ein Wermutstropfen bleibt: Die Tarife werden an die Teuerung gekoppelt. Gut möglich also, dass der Slogan "1 Euro am Tag" alles andere als in Stein gemeißelt ist.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund
-
Kommentar
Kommentare