Hitze-Debatte: City will Fiakerpferden ab 30 Grad freigeben

Hitze-Debatte: City will Fiakerpferden ab 30 Grad freigeben
Der roter Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky verweist auf grünen Tierschutzminister Johannes Rauch.

Fiakerfahrten sollen, wenn es nach dem Bezirksparlament der Inneren Stadt geht, bereits ab einer Temperatur von 30 Grad verboten sein. Ein entsprechender grüner Antrag wurde am Mittwoch von Grünen, ÖVP und Neos beschlossen. 

Derzeit bekommen Fiakerpferde frei, wenn an der Wetterstation am Stephansplatz mindestens 35 Grad gemessen werden. Das ist aus Sicht der Wiener Grünen kein ausreichender Schutz für die Tiere.

Im vergangenen Sommer sei die 35-Grad-Grenze an der Messstelle zwar nicht erreicht worden, die Pferde seien dennoch „extremer Hitze“ ausgesetzt gewesen, sagt Tierschutzsprecherin Jennifer Kickert.

Daher wird in dem beschlossenen Antrag der Magistrat aufgefordert, „wirksame Maßnahmen zu setzen, damit Fiakerfahrten bereits ab 30 Grad unzulässig sind“. 

Kompetenz-Labyrinth

Der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) hat sich schon vergangenen Sommer für Pferde-Hitzeferien ab 30 Grad ausgesprochen. Ob diese so bald umgesetzt werden, ist aber äußerst fraglich. Stadt und Bund schieben sich die Zuständigkeit dafür nämlich gegenseitig zu.

Im Jahr 2016 beschloss der Wiener Landtag zwar die 35-Grad-Grenze. Für eine Herabsetzung auf 30 Grad sieht man nach einer „umfassenden rechtlichen Prüfung“ aber den Bund zuständig – und führte dazu bereits auch Gespräche mit einem Parteikollegen der Wiener Grünen: dem früheren Tierschutzminister Wolfgang Mückstein.

Dieser sah wiederum das Rathaus in der Pflicht. Entschieden wurde bis dato nichts. 

Laut dem Büro von Czernohorszky sollen nun Gespräche mit Mückstein-Nachfolger Johannes Rauch geführt werden: „Durch den Ministerwechsel und die Pandemie ist es hier zu Verzögerungen gekommen. Wir bleiben dran.“

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