Herzkranker Wiener vor Fast-Food-Lokal verprügelt

Herzkranker Wiener vor Fast-Food-Lokal verprügelt
Das Opfer erhebt Vorwürfe gegen die Besatzung eines Behindertentransportes. Aktuell sind alle Seiten um Aufklärung bemüht.

So hatte sich Martin K. seinen Besuch in einem Fast-Food-Restaurant in Floridsdorf  sicher nicht vorgestellt: Am Samstagabend wurde er nach einem Streit um einen Behindertenparkplatz krankenhausreif geprügelt. Im Zentrum sollen ausgerechnet Mitarbeiter eines Behindertentransportunternehmens stehen. Die Polizei bestätigt einen entsprechenden Zwischenfall.

K., der selbst eine Herzerkrankung hat und sich als Menschen mit Behinderung sieht, fiel beim Verlassen des Restaurants ein Transporter mit der Aufschrift „verkehrsdienste.at“ auf dem Behindertenparkplatz auf. Dabei handelt es sich um ein Tochterunternehmen der Wiener Lokalbahnen, das Behindertentransporte durchführt. Das Unternehmen selbst prüft aktuell die Vorkommnisse.

Herzkranker Wiener vor Fast-Food-Lokal verprügelt

Der Transporter parkte auf dem Behindertenparkplatz des Fast-Food-Restaurants

Der 61-jährige K. wollte den Lenker des Transporters auf das unrechtmäßige Parken hinweisen. „Nicht nur, weil er selbst nicht behindert ist, sondern auch, weil er offensichtlich keine Behinderten transportiert, hätte er dort nicht stehen dürfen“, sagt K.

Der Fahrer des Transporters soll daraufhin aggressiv reagiert haben. Ebenso einige andere Männer, die aus dem Lokal gestürmt sein sollen. Zwei von ihnen dürften in die Auseinandersetzung eingestiegen sein und den 61-Jährigen plötzlich grundlos verprügelt haben. „Einer hat mich gehalten und der andere hat auf mich eingeschlagen“, erklärt K.

Laut dem Opfer soll einer der mutmaßlichen Täter ebenso wie der Fahrer Mitarbeiter des Transportunternehmens sein. „Er hat laut gerufen: ‚Ich arbeite auch bei der Firma‘“, ist sich K. sicher.

Nacht im Spital

In der Folge sollen nicht nur die mutmaßlichen Täter zu Fuß, sondern auch der Lenker mit seinem Transporter die Flucht ergriffen haben. Das Opfer rief die Polizei, lehnte aber eine medizinische Behandlung ab. „Ich habe mich von meiner Frau selbst ins Spital bringen lassen. Ich bin ja nicht am Boden herumgekugelt.“ Im Krankenhaus, wo K. eine Nacht verbringen musste, wurde neben einem leichten Schädel-Hirn-Trauma ein Nasenbeinbruch und eine Verletzung des Jochbeins diagnostiziert. Auch ein Zahn wurde K. ausgeschlagen.

Mittlerweile wurde K. wieder aus dem Spital entlassen. Seither sind auch die Wiener Lokalbahnen um Aufklärung bemüht. Pressesprecher Michael Unger bestätigt, dass ein Mitarbeiter mit dem Transporter privat bei besagtem Parkplatz war. „Der hat  aber eine ganz andere Version erzählt.“ Nun wolle man prüfen, ob und welche Mitarbeiter in den Vorfall verwickelt waren. Denn sollte sich das bewahrheiten, hätte das natürlich Konsequenzen.

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