Sisis kleines Traumschloss muss dringend saniert werden
Vom imperialen Glanz ist wenig übrig. Die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten, die Kaiser Franz Joseph einst für seine Frau errichten ließ, ist seit Jahren sanierungsbedürftig: An der Hinterseite stützen Holzpfosten die einsturzgefährdete Balustrade. Ein Bauzaun hält Besucher sicherheitshalber auf Abstand. Zudem wären an Dach und Fassade Reparaturen nötig.
Der ÖVP gehen die oberflächlichen Sanierungsmaßnahmen der MA 49 – die das denkmalgeschützte Gebäude an das Wien-Museum verpachtet – nicht weit genug. „Die Hermesvilla ist dem Verfall preisgegeben“, meint VP-Gemeinderat Bernhard Dworak.
„Experten des Bundesdenkmalamtes schätzen die Kosten für die Generalsanierung bereits auf 4,2 Millionen Euro. Bis dato ging man von 2,8 Millionen aus“, sagt Dworak. „Doch die Stadt Wien ist weiterhin säumig. Bis jetzt wurden nicht einmal Riss- und Hohlraum-Untersuchungen durchgeführt, um den tatsächlichen Sanierungsbedarf zu erheben.“
Um die Villa zu retten, schlägt man bei der VP eine Kooperation mit Schloss Schönbrunn vor. Zudem fordert man ein „sinnvolles Nutzungskonzept“.
Finanzierung
„Eine Generalsanierung ist zurzeit aus budgetären Gründen nicht möglich“, sagt dazu Forstdirektor Andreas Januskovecz. Die MA 49 alleine könne so viel Geld nicht aufstellen. „Darum versuchen wir gerade, gemeinsam mit der Stadt Wien ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten.“
Eine Kooperation mit Schönbrunn ist kein Thema.
Sisi-Ausstellung in der Hermesvilla
Kaiser Franz Joseph ließ die „Villa Waldruh“ 1882–’86 nach Plänen des Architekten Karl Freiherr von Hasenauer für Kaiserin Elisabeth errichten. Schließlich wurde das Schloss in „Villa Hermes“ umbenannt. Im ersten Stock befanden sich Sisis Privatgemächer.
Verwendung
Das Anwesen der Stadt wird vom „Wien Museum“ mit einer Sisi-Dauerausstellung sowie mit der Sonderausstellung „Sattlers Kosmorama“ bespielt. 2012 wurden im Museum rund 17.200 Besucher gezählt. Promi-Wirt Markus Artner führt in der Hermesvilla zudem ein Restaurant.
Kommentare