Haftstrafe für Nachhilfelehrer

Haftstrafe für Nachhilfelehrer
Wiener verging sich in den Mathestunden an Mädchen. Nicht rechtskräftig.

Eine Schülerin hatte nach der ersten Mathematikstunde von diesem Nachhilfelehrer genug: „Ich kenne viele Freaks, aber er war der Oberfreak.“ Mit den Worten des Gerichtspsychiaters Karl Dantendorfer: „Der Mann ist prinzipiell gefährlich.“

Der 41-jährige Wiener Thomas H. war schon in früheren Jahren zwei Mal wegen pädophiler Übergriffe angezeigt worden, doch die Verfahren wurden von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Im heurigen Frühjahr vergriff sich der Nachhilfelehrer fünf Mal an einer 12-jährigen Schülerin. So gravierend, dass die Anklägerin die Handlungen einer Vergewaltigung gleichsetzte.

Nachdem der Mann in U-Haft gewandert war, meldete sich eine weitere ehemalige Nachhilfeschülerin und berichtete von Übergriffen in den Jahren 2007 und 2008. Dann wurde auch noch bekannt, dass er ein Mädchen auf Facebook dazu aufgefordert hatte, ihre erst zwei Jahre alte Schwester zu „stimulieren“: Auch Babys könnten einen Orgasmus haben, teilte er seiner Chat-Partnerin mit. Einem anderen Mädchen schrieb er im Internet, dass er schon einmal ein junges Mädchen zum Orgasmus gebracht habe. „Machst du mir das auch?“, kam zurück. „Ja“, antwortete Thomas H., „die andere war auch erst elf.“

Der Gutachter stuft die Gefahr, dass es ohne therapeutische Maßnahmen bei dem 41-Jährigen weiterhin zu Übergriffen auf Minderjährige kommen könnte, als hoch ein und empfahl die Einweisung in eine Anstalt. Der Nachhilfelehrer (Verteidigung Roland Friis) sagt, er habe erst spät erkannt, dass er „anscheinend Neigungen“ habe. Ob er es da für eine gute Idee gehalten habe, Nachhilfe zu geben, wollte die Richterin wissen. „Ich hab’ nicht erwartet, dass da was passiert“, antwortete der Angeklagte.

Vor der Urteilsverkündung entschuldigte er sich bei seinen Opfern, „weil die mir vertraut haben.“ Er wurde zu 15 Monaten unbedingter Haft und zur unbefristeten Einweisung verurteilt, nicht rechtskräftig.

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