Grüne wollen Krypta am Heldenplatz zusperren

Grüne wollen Krypta am Heldenplatz zusperren
Die Streichung der Namen von NS-Kriegsverbrechern am Kriegerdenkmal sei zu wenig.

Die Debatte um die Denkmäler auf dem Heldenplatz geht weiter. Die Grünen fordern jetzt die sofortige Schließung und Umgestaltung der Krypta beim Burgtor. Jedes Jahr am 26. Oktober trifft sich hier die Spitze der Republik zu einer Kranzniederlegung.

Doch bei dieser zentralen Gedenkstätte der Republik handle es sich de facto um eine Gedenkstätte für Wehrmacht und SS, sagt der grüne Abgeordnete Harald Walser. "Das Gedenken ist damit ein Schlag ins Gesicht all jener, die im Zweiten Weltkrieg für ein freies und demokra­tisches Österreich gekämpft haben."

In der Krypta liegen auch Totenbücher mit den Namen gefallener Wehrmachts- und Waffen-SS-Angehöriger auf. Darunter auch der Kriegsverbrecher Josef Vallaster, dessen Namen Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) aus dem Buch gestrichen hat.

Für Walser reicht das nicht. Es brauche eine komplette Neugestaltung. Darabos hat zwar eine Überarbeitung der Gedenkstätte bis 26. Oktober angekündigt. Die Grünen bezweifeln, dass dies in so kurzer Zeit möglich ist.

Noch keine Entscheidung ist um den Standort des geplanten Deserteursdenkmals gefallen. Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) kann sich vorstellen, dass es in der Nähe des neu gestalteten Burgtores errichtet wird. Im Gespräch stehen aber auch noch andere Standorte.

Thomas Geldmacher vom Personenkomitee für Opfer der NS-Militärjustiz warnt davor, beide Projekte zu koppeln. "Dabei besteht die Gefahr, dass die letzten verbliebenen Deserteure die Enthüllung des Denkmals nicht mehr erleben." Man sei zeitlich nicht an die Neugestaltung des Burgtores gebunden, betont man im Büro Mailath.

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