Großeinsatz in Wien: Mann mit Pistole im Kino
Nach den Terroranschlägen in Brüssel ist offenbar auch in Wien die Verunsicherung groß. Mittwochnacht gab es einen Großeinsatz in der Wiener Millennium City, weil Zeugen einen bewaffneten Mann ins Kino gehen sahen.
Ein Großaufgebot an Polizisten mit Verstärkung durch die Cobra und eine Hundestaffel rückte gegen 20 Uhr an, auch die Wiener Berufsrettung kam mit dem Katastrophenzug.
Um keine Panik auszulösen, wurde das Kino nicht evakuiert. Stattdessen gingen Polizisten in Zivil zu dem Mann, den mehrere Zeugen zuvor mit einer Pistole in der Jacke gesehen hatten. Er saß im Kinosaal bei der Vorstellung von "Batman VS. Superman".
Justizwachebeamter mit Waffenpass
Wie sich herausstellte, war der Mann Justizwachebeamter und somit befugt, in der Öffentlichkeit eine Pistole zu tragen - er hat einen Waffenpass, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger. "Im Unterschied zur Waffenbesitzkarte, wo man die Waffe zuhause lagern muss, darf man sie mit einem Waffenpass auch im öffentlichen Raum führen."
Ein Waffenpass werde heute aber nur noch sehr selten genehmigt - so müsse der Antragsteller zum Beispiel eine "konkrete Gefährdungslage für seine Person" nachweisen.
"Das umfassende Präventiv-System in Zusammenarbeit mit der Polizei hat in der ersten Sekunde gegriffen", so der Centermanager. Für Besucher der Millennium City bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr. Vorauseilende Medienmeldungen seitens einer Gratis-Zeitung über "verschanzte Waffen" wurden sowohl seitens der Wiener Polizei Landesdirektion als auch des Betreibers zurückgewiesen.
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