Experimental Sushi für den Adrenalinjunkie

"Masters of Dirt"-Veranstalter Georg Fechter in seinem Lieblingslokal
Maki mit Steak für den Masters-of-Dirt-Veranstalter Georg Fechter.

Als Adrenalinjunkie probiert Georg Fechter gerne Neues aus. Das betrifft sportliche Aufgaben: 2005 schaffte er als erster Österreicher einen Rückwärtssalto mit dem Mountainbike. Ebenso sucht er berufliche Herausforderungen: 2007 hob er mit seinem Vater "Masters of Dirt" aus der Taufe. Und er schätzt gastronomische Besonderheiten. Keine Frage also, dass er das "Experimental Sushi" mit den ungewöhnlichen Maki-Kreationen von Martin Ho ausprobieren musste.

Experimental Sushi für den Adrenalinjunkie
"Masters of Dirt"-Veranstalter Georg Fechter in seinem Lieblingslokal "DOTS im Brunnerhof". Wien, 06.02.2017.
Seit seinem ersten Besuch vor vielen Jahren kehrt der Wiener regelmäßig in den Dots-Lokalen ein. Besonders gerne besucht er die Dependance in Döbling, das "Dots im Brunnerhof". Hier trifft rustikales Holz auf verspielte Tapeten und Spiegelwände mit schwarzen Ledercouches; am Eingang wird man von asiatischen Holzschnitz-Puppen erwartet.

Was es für Fechter zum Essen sein darf? Der 29-Jährige entscheidet sich für Cheese-Steak-Roll und Marilyn Monroll mit Lachs und Avocado. Der Hunger ist groß, der Tag im Büro war lang. Denn die nächste "Masters-of-Dirt"-Show findet bereits in einem Monat in der Wiener Stadthalle statt. "Wir haben diesmal eine fette Lasershow und Fahrer, die im Dunkeln in LED-Anzügen springen", sagt Fechter mit Begeisterung in seinen Augen.

Experimental Sushi für den Adrenalinjunkie
Das Sushi-Restaurant "DOTS im Brunnerhof" in der Kahlenberger Str. 1. Wien, 06.02.2017.
Dabei laufen die Vorbereitungen heuer unter den härtesten Umständen: Fechters Partner Arthur Magnus kam vor drei Monaten bei einem Unfall ums Leben. Er wurde in der Nacht auf den 1. November in einem Halloween-Kostüm tot auf einer Brücke in New York aufgefunden, der KURIER berichtete. Die Ermittlungen laufen.

"Ich habe keine Ahnung, was passiert ist", sagt Fechter, während ihm der Kellner die Maki serviert.

Experimental Sushi für den Adrenalinjunkie
"Masters of Dirt"-Veranstalter Georg Fechter in seinem Lieblingslokal "DOTS im Brunnerhof". Wien, 06.02.2017.
"Ich weiß nur: Er fehlt mir jeden Tag mindestens fünf Mal. Aber wenn es darum geht, ein Event mit 30.000 Karten zu organisieren, kann man nicht einfach aufhören. Es ist sehr hart, aber: The Show must go on. Das hätte Arthur so gewollt."

Ein Mann, drei Jobs

Seine Lücke zu füllen, ist unmöglich. "Arthur hatte so viel Feuer und Energie. Er hat 16 Stunden pro Tag gearbeitet und den Job von drei Leuten gemacht." Unterstützung hat sich Georg Fechter nun von Kata Fohl, Bookerin der Erfolgsband Wanda, und seinem Vater Herbert geholt.

Experimental Sushi für den Adrenalinjunkie
Interview mit Masters of Dirt Gründer Georg Fechter im Restaurant "DOTS im Brunnerhof". Wien, 06.02.2017.
Die Zusammenarbeit habe übrigens die Beziehung zu seinem Vater, dem Eventmanager, der Hansi Hinterseer groß gemacht und David Hasselhoff nach Wien gebracht hat, weiter gestärkt. "Wir haben ein unglaubliches Verhältnis. Wir leben auch im selben Haus. Dort sehen wir uns aber nicht viel", sagt Fechter und ergänzt grinsend: "Wenn er am Wochenende aus dem Haus geht, komm’ ich gerade von der Party heim."

Apropos Party. Als Martin Ho 2016 die Pratersauna neu übernahm, bot er Fechter an, seine "Masters-of-Dirt"-Partys hier abzuhalten. Das konnte Fechter nicht abschlagen. Zu Techno und Drum’n’Bass gibt es nun vier Mal im Jahr die Fuel Girls und die Möglichkeit, sich das MOD-Logo "Skullbunny" tätowieren zu lassen. 1500 Personen hätten das bereits getan. "Das hätte ich mir nie gedacht. Nie. Genauso wenig, dass einmal die besten Fahrer der Welt meine Freunde sein werden. Deshalb kann ich nur jedem raten, immer das Außergewöhnliche zu suchen", sagt Fechter und nimmt das letzte Stück Maki. Satt und gestärkt kann er sich nun auf den Weg in den Prater machen, zum Skydiven im Windkanal. Ein Tag ohne Adrenalinkick, das geht nicht.

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