Gemeindebaumieten steigen um 10 Prozent

Gemeindebaumieten steigen um 10 Prozent
Durch die Reform von Wiener Wohnen wird das Wohnen für Neumieter künftig teurer. Hausbesorger erhalten ein Diensthandy.

Wer ab Oktober eine Gemeindebauwohnung mietet, zahlt 10 Prozent mehr als noch ein Monat zuvor. "Ab sofort werden alle neu vermieteten Wohnungen zum Richtwert vergeben", verkündete Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag. Bisher waren nur 90 Prozent des Richtwerts zu zahlen. "Das ist eine klare Regelung, die zu einer besseren Mietzinsrücklage führt und bei einer Sanierung alle Mieter entlastet", sagt Josef Neumayer, Direktor von Wiener Wohnen. Für bestehende Mietverträge wird sich nichts ändern.

Um Wohnen für Wiener mit wenig Geld weiter günstig zu halten, wird im Gegenzug auf Aufkategorisierungen verzichtet. Wurden in den vergangenen Jahren im Schnitt 3000 Wohnungen der Kategorien B und C bei Freiwerden saniert und auf Kategorie A gebracht, will Ludwig künftig nur noch 1500 Wohnungen aufwerten. Dadurch werden auch Leerstände verkürzt, und Wohnungen können rascher wieder vergeben werden.

Neue Zentrale

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Auch Wiener Wohnen wird umstrukturiert. Europas größte Hausverwaltung wurde Anfang des Jahres vom Kontrollamt unter anderem für nicht nachvollzieh­bare Zahlungsflüsse an die Wiener Wohnen Kundenservice GmbH – eine 100%ige Tochter von Wiener Wohnen – kritisiert. "Hier haben wir sofort reagiert. Wir haben einen Aufsichtsrat einberufen und die Dokumentation der Geschäftsabläufe verbessert", sagt Ludwig.

Zusätzlich wird das Kundenservice 2014 an einem Standort in der Guglgasse in Simmering konzentriert, dadurch sollen 3 Millionen Euro eingespart werden.

Um die Anliegen der Gemeindebaubewohner soll sich künftig ein Ansprechpartner kümmern, der etwa bei einem Schadensfall alle notwendigen Schritte veranlasst und den Mietern bis zum Schluss zur Seite steht.

Erste Ansprechpartner vor Ort bleiben aber die Haus­betreuer und Hausbesorger. Sie sollen nun ein Diensthandy bekommen und dann von 7.30 Uhr bis 20 Uhr für die Anliegen der Mieter da sein. Für Silvia Fröhlich, Hausbesorgerin in Neubau, keine große Umstellung: "Meine Mieter haben schon jetzt meine Handynummer und rufen mich gerne an."

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