Missglücktes Geldgeschäft in Wiener Druckerei: Mordprozess beginnt
Für den tödlichen Schuss im Zuge eines missglückten Geldgeschäfts in einer Wiener Druckerei in Simmering muss sich am Dienstag ein 35-jähriger Mann vor dem Straflandesgericht verantworten. Der Iraner soll einem Landsmann bei einer Überweisung 7.000 Euro unterschlagen haben. Als der 38-Jährige das Geld zurückverlangte, soll der Beschuldigte am 7. Mai auf ihn geschossen haben. Der Iraner überlebte den Brustdurchschuss nicht.
➤ Mehr lesen: Tödliche Schüsse in Wien-Simmering: Notwehr nicht ausgeschlossen
Dem 35-Jährigen, der eine Druckerei und eine Werbefirma betrieb, wuchsen ab Herbst 2022 die Schulden über den Kopf. Im Mai lernte er den 38-Jährigen und seine Frau kennen, um für die beiden Geldgeschäfte über das sogenannte Hawala-System abzuwickeln. So hätte der Angeklagte einen Betrag in der Höhe von 33.000 Euro von dem Ehepaar angenommen, der für den Bruder des Opfers im Iran gedacht war. Dazu hätte die Familie des 35-Jährigen im Iran wiederum diesen Betrag an den Bruder weiterleiten müssen.
Tödlicher Streit
Das Geschäft, eine Art Übertragen der Schuld auf Vertrauensbasis, kam nicht zustande, dennoch kassierte der 35-Jährige den hohen Betrag und gab 7.000 Euro davon einfach einem seiner Gläubiger. Es kam zum Streit, im Zuge dessen der nun Angeklagte den tödlichen Schuss abgab. Im Falle einer anklagekonformen Verurteilung drohen dem Mann zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft. Nach dem Prozessstart am Dienstag wird die Verhandlung am 12. Dezember fortgesetzt.
Kommentare