Fünf Wiener Ordensspitäler werden zu Fachkliniken

Das St. Josef-Spital in Hietzing erhält einen Zubau
Gesundheit: Die Spitäler der Vinzenz-Gruppe setzen auf Spezialisierung.

Was die Gemeindespitäler unter teils erheblichem Widerstand der Mitarbeiter gerade planen, setzen die fünf Wiener Ordensspitäler der Vinzenz-Gruppe bereits um. Statt in allen Häusern ein breites Versorgungsspektrum anzubieten, setzt man künftig auf Spezialisierung und Konzentration. "Damit vermeiden wir Doppelstrukturen, die auch finanziell nicht argumentierbar wären", sagt Geschäftsführer Michael Heinisch.

Das Herz-Jesu-Spital im dritten Bezirk etwa wurde zuletzt in eine orthopädische Fachklinik mit internistischem Schwerpunkt umgebaut, die "Barmherzigen Schwestern" in Mariahilf zu einem Zentrum für den Verdauungstrakt, Urologie und Onkologie, das St.-Josef-Spital (Hietzing) wird zu einem Eltern-Kind-Zentrum ausgebaut, wo jährlich 3000 Babys zur Weltkommen sollen.

Weitere Umschichtungen 2018

Mit Jahreswechsel gingen die ersten Übesiedlungen von Abteilungen über die Bühne: Die Chirurgie wanderte vom dritten in den sechsten Bezirk, umgekehrt die Orthopädie von den Barmherzigen Schwestern ins Herz-Jesu-Spital. Bis 2018 wird es weitere Umschichtungen zwischen den Wiener Häusern geben.

Einfach war die Umstrukturierung auch hier nicht, schildert Heinisch: "Die Mitarbeiter waren gar nicht begeistert. Es gab massive Kritik und mehrere Krisensitzungen. Seit der neu organisierte Betrieb läuft, sind aber die letzten Kritiker verstummt." Voraussetzungen für die letztlich gelungene Umsetzung sei eine eineinhalbjährige Vorbereitung und die intensive Kommunikation mit den Mitarbeitern gewesen.

Gesundheitsparks

Mit einem anderen Projekt will die Vinzenz-Gruppe die Versorgung außerhalb der Spitäler stärken: In unmittelbarer Nähe zu den Krankenhäusern entstehen "Gesundheitsparks" – Immobilien, in die sich niedergelassene Ärzte einmieten können. "So entsteht ein Ärzte-Netzwerk unter Einbindung des jeweiligen Spitals.", sagt Heinisch. In Ried läuft das Modell bereits seit einigen Jahren. Als nächstes folgt Linz. In Wien sollen die Gesundheitsparks bis 2022 in Betrieb sein.

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