Frau in Wohnung in Wien-Favoriten getötet: U-Haft verhängt
Eine Frau ist Sonntagfrüh in einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus in Wien-Favoriten umgebracht worden. Wie Polizeisprecherin Julia Schick der APA bestätigte, wurde ihr Lebensgefährte als Tatverdächtiger noch am Tatort in der Nähe des Amalienbades festgenommen. Die Beamte des Stadtpolizeikommandos waren gegen 9.30 Uhr wegen einer leblosen Person alarmiert worden. Die Verletzungen am Körper der Frau deuteten auf "stumpfe Gewalt" hin, hieß es von der Exekutive am Nachmittag.
An der betreffenden Adresse fanden sie in der Wohnung im 5. Stock des Genossenschaftsbaus einen 39-jährigen Mann und eine Frau, die keine Lebenszeichen zeigte. Für sie kam jede Hilfe zu spät. "Wir konnten nur mehr den Tod feststellen", erklärte ein Sprecher der Wiener Berufsrettung gegenüber der APA. Der Mann hatte am Sonntag gegen 9.30 Uhr selbst den Notruf gewählt. Ein Notarzt konnte jedoch nur mehr den Tod der Österreicherin feststellen. Weitere Hintergründe waren zunächst noch "Gegenstand von Ermittlungen", wie es von der Polizei hieß.
Langjährige Beziehung
Wie die Landespolizeidirektion berichtete, wurde die Frau durch Schläge gegen den Kopf verletzt und letztlich erwürgt.
Der 39-jährige österreichische Staatsbürger, der offenbar in einer langjährigen Beziehung mit dem 49-jährigen Opfer stand, wurde festgenommen. Er legte laut Polizei ein Geständnis ab. Zu seinem Motiv machte er jedoch keine Angaben.
Der Österreicher befindet sich bereits in einer Justizanstalt. Das Landeskriminalamt, Außenstelle Süd, und die Staatsanwaltschaft ermitteln in dem Fall.
Laut Zahlen des Bundeskriminalamts wurden heuer bis zum 25. August bereits 16 Frauen durch Männer getötet. Dem gegenüber stehen 21 durch Männer ermordete Opfer im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Bundeskriminalamt verwies in diesem Zusammenhang auf einen Rückgang um rund 24 Prozent bei durch Männern begangenen Tötungsdelikten an Frauen.
Nach der Tötung einer 49-jährigen Frau in Wien-Favoriten hat das Landesgericht am Dienstagvormittag Untersuchungshaft über ihren Lebensgefährten verhängt. Wie Gerichtssprecher Christoph Zonsics-Kral auf APA-Anfrage erklärte, seien Tatbegehungs- und Fluchtgefahr als Gründe dafür angenommen worden.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei:
- der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at;
- beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at;
- der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at
- beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719
- beim Frauenhaus-Notruf unter 057722
- den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133.
Hilfe für Menschen mit Suizidgedanken:
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.
Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at
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