FPÖ-Mitglieder gründeten multikulturelles Fußballteam

Die FPÖ-Mitglieder Köckeis, Assad und Damnjanovic (v.li.) gründeten den "KSV Freiheit".
Der "KSV Freiheit" will Integration und "bodenständige Kultur" fördern. Politische Ziele habe man nicht, sagen die Gründer.

Währing/Floridsdorf. Es zähle nicht, woher jemand komme, sondern wie viele Tore er schieße. Beim Fußballverein „KSV Freiheit“ gehe es primär darum, „sportliche, kulturelle und gesellschaftliche Kontakte zu pflegen“. Die Förderung der Integration stehe im Mittelpunkt – haben die 34 Spieler doch unter anderem serbische, kroatische, mazedonische, bosnische oder syrische Wurzeln. Und auch drei Ausländer gehören zum Kader, einer davon erhielt in Österreich Asyl. Auf den ersten Blick würde man den neu gegründeten Sportverein nicht bei der FPÖ verorten.

In erster Linie zähle der Spaß am Sport, sagt der in Syrien geborene Vereinsobmann Malek Assad – seines Zeichens Währinger Café-Betreiber und ebenso Mitglied der FPÖ wie Landtagsabgeordneter Nemanja Damnjanovic. Der serbischstämmige ehemalige Profi-Stürmer für FC Vienna und den Wiener Sport-Club fungiert als sportlicher Leiter. Weiters gehört der Klubobmann der Währinger Blauen, Georg Köckeis, zum Vorstand.

Deutsch ist Pflicht

Politische Ziele verfolge man mit der Gründung des „Kultur Sport Vereins“ jedoch nicht, versichern die drei unisono – auch wenn die Freiheit im Namen das vermuten lässt. „Lassen wir die Politik aus dem Spiel. Wir sind offen für alle“, sagt Damnjanovic. Zumindest sofern sie „gut integriert sind und gut Deutsch sprechen“. Ohne die Landessprache fiele die Verständigung im Team schließlich schwer, argumentiert Köckeis.

Die Wiener FPÖ nehme keinen Einfluss auf die Vereinsgeschicke. Von der Stadtpartei komme bloß „ein bisschen finanzielle Unterstützung“ für die Amateurmannschaft, die ab Samstag in der zweiten Wiener Meisterschaft um Punkte kämpft. Die Freiheit, die man in Österreich genieße, könne schlicht nicht oft genug betont werden, erklärt Assad die Namenswahl.

Zu den Vereinszwecken gehöre zudem, bei Veranstaltungen „bodenständige Kultur“ zu fördern. 2019 soll es darüber hinaus eine Damenmannschaft geben und in spätestens zwei Jahren ist auch ein Nachwuchsteam geplant.

Gespielt wird allerdings nicht in Währing, wo der Verein seine Adresse hat, sondern auf der Sportanlage Pichelwangergasse 3 in Floridsdorf, wo ein Platz zur Verfügung stand. Dort findet morgen, Samstag, das erste Meisterschaftsspiel gegen SC Delta statt. Ein Sieg steht übrigens auch schon zu Buche: im Toto-Cup gewann man das erste Pflichtspiel auswärts gegen DSG Elite 05 mit 4:1.

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