Auf digitaler Spurensuche mit Homer und Schnitzler

An der Österreichischen Akademie der Wissenschaften werden literarische Texte zu Codes.
Wie künstliche Intelligenz in der Literatur in Wien erforscht wird.

Es gibt Internetseiten, die nach der Eingabe weniger Stichwörter fertige Artikel, Mails oder Social-Media-Postings in Sekunden ausspucken. Ein bekanntes Beispiel dafür ist: chat.openai.com. Wer es noch nicht kennt, sollte es einmal testen.

Komplette Texte werden vom Computer verfasst. Aber wie sieht es aus mit der Analyse von altgriechischen Texten? Kann der Computer einen altgriechischen Text – wie Homer oder Isokrates – semantisch analysieren? „Noch nicht, aber davon träume ich“, sagt Massimiliano Carloni.

Auf digitaler Spurensuche mit Homer und Schnitzler

Im Insitut

Massimiliano Carloni arbeitet in der erst kürzlich renovierten österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut   „Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage“ (Zentrum für digitale Geisteswissenschaften und kulturelles Erbe).

Auf digitaler Spurensuche mit Homer und Schnitzler

Jesuiten

Gleich daneben befinden sich die Jesuiten.

Auf digitaler Spurensuche mit Homer und Schnitzler

Innenhof zugänglich

Der Innenhof ist für jeden über Doktor-Ignaz-Seipel-Platz 1 zugänglich.

Der 32-Jährige machte seinen Doktor in Pisa in Klassischer Philologie und Altgriechisch. Jetzt arbeitet er an der erst kürzlich renovierten österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut „Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage“ (Zentrum für digitale Geisteswissenschaften und kulturelles Erbe).

Seit 2015 gibt es das Institut. 130 Mitarbeiter aus mehr als 19 Nationen forschen hier. „80 Projekte sind derzeit in der Pipeline“, sagt Matej Ďurčo. Gemeinsam mit Daniel Schopper leitet er die Abteilung „Forschung und Infrastruktur“ des Instituts. Dieser gehört auch Carloni an. Sie sind eine Schnittstelle der digitalisierten wissenschaftlichen Projekte des Instituts.

Ein Leuchtturmprojekt ist zum Beispiel die digitale Aufbereitung von historischen Biografien: „Die Daten aus dem Tagebuch von Arthur Schnitzler wurden digitalisiert und erfasst. Schnitzler hat 1.000 Orte besucht, die Daten von den Linguisten haben wir grafisch aufbereitet“, sagt er und zeigt die Internetseite mit Weltkarte und vielen Bögen.

Die Bögen zeigen Schnitzlers Reisen und ihre Beziehungen zueinander. Ein anderea Langzeit-Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Rezeption von Johannes Brahms Werken in der Wiener Presse. Etwa: Welche Wörter wurden oft genützt?

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