Föhniger Jahreswechsel im wärmsten Jahr der Messgeschichte

Föhniger Jahreswechsel im wärmsten Jahr der Messgeschichte
In wenigen Tagen geht das wärmste Jahr der Messgeschichte mit föhnigem Wetter zu Ende.

Mit dunkelrot-orangen Wolken verabschiedeten sich die kürzesten Tage im Jahr seit Weihnachten in vielen Teilen Österreichs. Und es soll auch so bleiben - nämlich für die Jahreszeit zu sonnig und zu mild. Am Silvestertag sind bei Föhn bis zu 12 Grad zu erwarten, prognostizierten die Meteorologen der Geosphere Austria. Das neue Jahr startet dann sonnig und warm mit Temperaturen bis zu elf Grad.

Die Temperaturen sind am Freitag breit gestreut, am Morgen liegen sie je nach Nebel- und Windsituation zwischen rund -5 und 11 Grad, tagsüber erreichen sie etwa zwei bis 14 Grad - je nach Sonnenscheindauer.

Am Samstag kann sich im äußersten Norden ein Störungsausläufer mit vorübergehend kompakten Wolkenfeldern und eventuell einzelnen Regenschauern bemerkbar machen. Bald überwiegt in ganz Österreich aber das sonnige Wetter. Zwischenhocheinfluss sorgt zu Silvester über den Niederungen, Tälern und Becken für einige Boden- und Hochnebelfelder, die ab Mittag oft abtrocknen werden. Lediglich im Flachland des Ostens erweisen sich die Nebelfelder als hartnäckiger und bleiben zum Teil den ganzen Tag über liegen. Die Temperaturen erreichen um die 11 Grad. 

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2023 verlief in Österreich größtenteils überdurchschnittlich warm. 5 Monate reihten sich sogar unter die zehn wärmsten der jeweiligen Messreihe (Jänner, Juni, Juli, September, Oktober).

1,3 Grad wärmer aber weniger Sonne

„In der vorläufigen Auswertung von 2023 war es im Tiefland Österreichs das wärmste Jahr der seit 1768 bestehenden Messreihe, gleichauf mit 2018. Auf den Bergen war es das drittwärmste Jahr in der seit 1851 bestehenden Gebirgsmessreihe“, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria. „2023 lag im Tiefland Österreichs um 1,3 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 1,0 Grad“.

Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, lag das Jahr 2023 im Tiefland um 2,5 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 2,2 Grad.

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Relative trübe und sonnige Monate wechselten sich im vergangenen Jahr ab. In Summe brachte 2023 um 3 Prozent weniger Sonnenstunden als ein durchschnittliches Jahr. Weniger Sonnenstunden gab es zuletzt 2014 (-8 Prozent).

Das vergangene Jahr brachte sehr trockene und sehr nasse Phasen, wobei auch einige extrem niederschlagsreiche Wetterlagen dabei waren. Insgesamt fiel 2023 um 16 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Jahr. Ähnlich viel Niederschlag gab es zuletzt in den Jahren 2002 (+13 Prozent), 1979 (+14 Prozent) und 1966 (+18 Prozent).

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