flyniki-Zwischenfall schwerer als gedacht

flyniki-Zwischenfall schwerer als gedacht
Der Unfall mit einem Niki-Airbus in Wien hatte mehr Folgen als angenommen. Eine 76-jährige Frau wurde schwer verletzt.

Wer sich anhalten konnte, der hatte Glück. Alle anderen fielen durcheinander", berichtet der Wiener Dieter Lippert. Rund die Hälfte der Passagiere war noch in dem Airbus A-321 als die Maschine am Gate plötzlich in die Höhe gerissen wurde und dann hinunterkrachte. Nachdem es am Montag am Flughafen und bei flyniki geheißen hatte, dass niemand zu Schaden gekommen wäre, meldete sich am Dienstag Dieter Lippert beim KURIER. "Meine Frau Rosina hat einen Steißbeinbruch erlitten."

Eineinhalb Meter

Dabei dürften die Passagiere Glück im Unglück gehabt haben. Der Greifarm dockte gegen 15 Uhr an, als der Jet aus Malaga am Gate angekommen war. Als etwa die Hälfte der Passagiere ausgestiegen war, fuhr der "Finger" plötzlich rund eineinhalb Meter in die Höhe. Der Greifarm riss die Flugzeugtüre mit sich, weshalb der Flieger offenbar nur rund zwanzig Zentimeter angehoben wurde statt 150. "Das schaute verheerend aus", schildert Lippert, der alles fotografierte. "Wir konnten 15 Minuten nicht aussteigen und wurden dann durch den Hintereingang über eine Gangway ins Freie gebracht."

 

"Wurden festgehalten"

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"Feuerwehr und Rettung waren sehr rasch am Gate", betont Flughafensprecher Peter Kleemann. Die Passagiere wurden zu einem eigenen Notfallgate gebracht und dort untersucht. "Man hat uns längere Zeit festgehalten, wahrscheinlich aus versicherungstechnischen Gründen. Leider war alles sehr unorganisiert, und erst nach heftigen Diskussionen ließ man uns hinaus, damit wir unsere Anschlussflüge erreichen konnten", wird ein weiterer Fluggast vom Luftfahrtmagazin Austrian Wings zitiert.

Rosina Lippert, 76, wurde ins Lorenz-Böhler-Spital gebracht, dort wurde eine Fraktur des Steißbeins festgestellt. Laut ihrem Mann wurde sie erst 40 Minuten nach dem Vorfall erstmals von einem Sanitäter gefragt, ob sie verletzt sei. Das Paar überlegt nun, Schmerzensgeld geltend zu machen. Eine weitere Passagierin soll ebenfalls leicht verletzt worden sein.

Airport-Sprecher Kleemann erklärt, dass ein Sensor, der das Hochfahren des Greifarms automatisch stoppen sollte, ausgefallen war. "Wir bedauern sehr, dass das solche Folgen gehabt hat." Wie hoch der Schaden ist, können weder Flughafen noch flyniki vorerst beziffern. Der Flieger ist derzeit noch nicht wieder einsatzbereit.

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