Erfolg für Pendler-Aufstand im Heurigenort

Klager (1. v. li.), Rohringer, (4. v. li.) und Co. hatten Hunderte Unterschriften gesammelt.
Anrainer und Gäste forderten bessere Öffi-Anbindung für Stammersdorf. Eine Lösung ist in Sicht.

Im Weinbauort Stammersdorf regte sich Unmut. Zum einen bei den Bewohnern, die gern auch noch spät abends ohne umständliches Umsteigen öffentlich nach Hause kämen. Und zum anderen bei den Heurigen-Gästen, die nach ein paar Achterln lieber nicht mehr ins Auto einsteigen würden, um ins Stadtzentrum zu kommen. Das Problem ist bloß: Es fehlt die entsprechende Öffi-Anbindung. Nun ist eine Lösung in Sicht.

Der Grund für die Unzufriedenheit ist die Buslinie 125 – die zwischen der U1-Endstation Leopoldau und Strebersdorf verkehrt und dabei Stammersdorf quert. Entlang der Stammersdorfer Straße fährt der Bus an zahlreichen Heurigen vorbei. Tagsüber zumindest.

Um 21:05 Uhr ist Schluss

Abends schaut es anders aus. Da fährt der letzte Bus von Leopoldau nach Stammersdorf um 20:57 Uhr, der letzte vom Heurigen-Ort zur U1 um 21:05 Uhr. Und die Straßenbahnlinie 31, die bis nach Mitternacht vom Stammersdorfer Bahnhofsplatz zum Schottenring fährt, ist nach Betriebsschluss des 125ers nur mehr zu Fuß erreichbar.

Das Fass zum Überlaufen brachte für die Anrainer, dass die U-Bahn „von niederösterreichischer Seite besser angebunden“ sei als von Wien. Vom benachbarten Gerasdorf fährt wochentags nämlich der letzte 125er um 23:43 Richtung Leopoldau. Und von der U1 können die Niederösterreicher auch noch um 23:57 nach Hause fahren.

600 Unterschriften

Der Stammersdorfer Walter Rohringer, selbst betroffener Pendler, startete deshalb eine Petition. Mehr als 600 Unterschriften wurden bereits gesammelt, um zwei Forderungen zu unterstützen: „Erstens wollen wir Fahrzeiten bis 24 Uhr – so wie in NÖ. Und zweitens bräuchten wir eine Anbindung an die S-Bahn-Station Strebersdorf drei Mal pro Stunde“, sagt Rohringer.

An der Unterschriftensammlung beteiligten sich auch Heurigenwirt Leopold Klager vom „Winzerhof Leopold“ – bzw. seine Gäste. Die verabschieden sich ob der derzeitigen Öffi-Verbindungen nämlich früher, als gewünscht. „Ich hätte erst um 23 Uhr Sperrstunde. Aber an lauen Sommerabenden brechen die Gäste schon um 20:30 auf, damit sie öffentlich heim kommen“, bedauert Klager.

Testbetrieb kommt

Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und Bezirksvorsteher Georg Papai (SP) haben sich nun allerdings auf einen zweimonatigen Probebetrieb des 125ers in der gewünschten Form geeinigt. Ab Herbst sollte es so weit sein, die Kosten seien derzeit noch nicht bekannt. Sollte sich der Bedarf bestätigen, werde man die abendliche Verbindung beibehalten, stellt VOR-Sprecher Georg Huemer in Aussicht.

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