Favoriten: SPÖ-Konkurrenz in Bedrängnis
Im Zuwanderer- und Arbeiterbezirk Favoriten ist die SPÖ zwar noch immer eine Macht. Seit 1946 gab es hier nur sozialdemokratische Bezirksvorsteher. Allerdings haben die Roten viel von ihrem Vorsprung auf die FPÖ eingebüßt. 2015 fiel das Ergebnis denkbar knapp aus (Grafik): 25 Mandate entfielen auf die SPÖ, 24 auf die Blauen – ursprünglich zumindest.
Denn auch die FPÖ hat einen Verfolger. Von den 24 blauen Bezirksmandataren wechselten zuletzt fünf zum Team HC Strache.
Für die SPÖ geht Bezirkschef Marcus Franz, der 2017 Langzeitbezirkschefin Hermine Mospointner nachfolgte, als Spitzenkandidat in die Wahl. Er will die Angebote für Kinder und Jugendliche ausbauen, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum – insbesondere am Quellenplatz – heben sowie mehr Ärzte in den Bezirk locken.
Alkoholverbote & Bürgerbeteiligung
Um sich gegen SPÖ und Strache zu behaupten, fordert FPÖ-Bezirksparteiobmann Stefan Berger mehr Sauberkeit auf Reumann- und Keplerplatz sowie Alkoholverbote auf beiden Plätzen. Zudem müsse jede U1-Garnitur bis zur Endstation Oberlaa fahren und nicht nur jede zweite. Apropos Oberlaa: Die Verbauung des Südraums lehnt die FPÖ kategorisch ab.
Die ÖVP um Spitzenkandidat Wolfgang Baumann tut dies zwar nicht, pocht punkto Stadterweiterung aber auf Bürgerpartizipation. Zudem wünschen sich die Bezirkstürkisen eine Sanierung der unteren Favoritenstraße.
Auf mehr Bäume, klimaschonende Mobilität und Diversität im Bezirk setzt Viktor Schwabl von den Grünen, auf Bürgerbeteiligung Neos-Kandidatin Christine Hahn.
Um migrantische Wähler kämpft neben der SPÖ vor allem die Kleinpartei SÖZ um Gründer Hakan Gördü – dieser möchte in Favoriten eine mehrsprachige Beratungsstelle etablieren, die bei Fragen zu Pension, Steuern, Bildung, Jugend und Gesundheit weiterhilft. Sowie ein Bad nur für Frauen.
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