Fans zu Derby-Vorfall: „Nicht nur sportlich ein Rückschlag“

Im Rapid-Shop erledigen die Anhänger ihre Weihnachtseinkäufe.
Rapid-Anhänger kritisieren Ultras, aber auch das Vorgehen der Polizei am vergangenen Wochenende

Das Weihnachtsgeschäft im Rapid-Shop im Allianz Stadion ist voll im Gange. Großeltern kaufen Geschenke für die Enkel, Eltern für ihre Kinder. Ultras, besonders fanatische Anhänger, die am Sonntag beim Wiener Derby für Aufsehen sorgten, sind hier während eines Lokalaugenschein am Dienstag nicht anzutreffen.

Die Rapid-Fangemeinde ums Stadion zeigt sich gespalten. Mit Medien sprechen die Fans über die Auseinandersetzung mit der Polizei nicht gerne. Ronny (21), der mit seiner Mutter gerade Fanartikel im Shop eingekauft hat, sagt: „Ich habe grundsätzlich Verständnis für die Polizei, aber der Ort der Einkesselung war nicht richtig“.

 

Fans zu Derby-Vorfall: „Nicht nur sportlich ein Rückschlag“

Ronny  kommt aus einer „Rapid-Familie“ und versteht die  Polizei nur teilweise.

 

Er fragt: „Was, wenn da jemand auf die Tangente gefallen wäre?“ Auch, dass Kinder und Frauen so lange in der Kälte miteingekesselt wurden, versteht der „lebenslange Fan“ nicht.

„Beste Fans der Welt“

Auch für Josef P., der seit 70 Jahren – also auch fast sein ganzes Leben – Rapid-Anhänger ist, war der Sonntag „nicht nur ein sportlicher Rückschlag“. Im Stammlokal vieler älterer Fans, dem „Peschta“, sagt er: „Ich möchte nicht mit den Gewaltbereiten in einen Topf geschmissen werden“. Er kann sich nicht erklären, warum „die 17.000 friedlichen Fans die 200 gewaltbereiten nicht wegbekommen“. Zu Auswärtsspielen gehe er nicht mehr.

 

Der Betreiber des Irish-Pubs „Stag’s Head“, von wo aus der Fanzug am Sonntag aufbrach, sieht das anders: „Rapid-Fans sind die besten der Welt , wir hatten noch nie Probleme“. Zu den Vorfällen am Sonntag will er „lieber nichts“ sagen.

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