Lehrlinge werden von Wiener Betrieben am dringendsten gesucht

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Wirtschaftskammer legte aktuelle Bildungsbedarfsanalyse vor und fordert Attraktivierung der Lehre.

Rund 55.000 Fachkräfte werden die Wiener Betriebe in den kommenden drei bis fünf Jahren suchen. Das ergab die erstmals seit 2019 durchgeführten Bildungsbedarfsanalyse der Wiener Wirtschaftskammer, die am Donnerstag im Beisein von Präsident Walter Ruck und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) präsentiert wurde. 925 Wiener Unternehmen wurden dafür befragt.

Besonders gefragt sind Lehrlinge: Gleich 42 Prozent der Firmen wollen in den nächsten Jahren mehr aufnehmen, gegenüber einem guten Viertel im Jahr 2019. Doch auch der Bedarf nach Fachhochschul- (37 Prozent), HTL- (34,5 Prozent) und Universitäts-Absolventinnen und -Absolventen (30 Prozent) ist hoch.

In beiden akademischen Schienen, FH und Universität, dominiert dabei der Bedarf an Informatikern und Ingenieurinnen.

Stipendien für erwachsene Lehrlinge

Um insbesondere die Lehre zu attraktivieren, wünscht sich Ruck ein Stipendium für Erwachsene, die erstmals eine Lehre beginnen. Zudem soll ein Lehrabschluss als Berechtigung für ein facheinschlägiges Studium anerkannt werden.

Es sei „essenziell“, die Lehre weiter aufzuwerten, sagt auch Wiederkehr. Es brauche einen „gesellschaftlichen Wandel“, damit ein Meister künftig gleich viel wert werde wie ein Master.

Lehrlinge werden von Wiener Betrieben am dringendsten gesucht

Wiederkehr (li.) und Ruck bei der Präsentation der Bildungsbedarfsanalyse

In diesem Kontext verwies Wiederkehr auch auf das geplante, neue Zentralberufsschulgebäude in der Seestadt Aspern. Ab 2028 sollen dort 7.500 Schülerinnen und Schüler ausgebildet werden, 220 Millionen Euro investiert die Stadt dafür.

Einig waren sich der Vizebürgermeister und der Kammerpräsident auch dahingehend, dass man die Schulen für Kooperationen mit Unternehmen oder auch der Kammer öffnen müsse. Es brauche „mehr Praxis“, so Wiederkehr und Ruck.

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