Ex-Kindergarten-Chef beschwert sich bei Presse über Stadt

Eltern, Kids und Mitarbeiter protestierten gegen die Alt-Wien-Schließungen.
Vor dem Rathaus protestierten am Montag wieder Betroffene gegen die Schließung von 33 Kindergärten.

„Unsere Kinder sind keine Autos, die man einfach umparken kann“ – unter diesem Motto demonstrierten etwa 100 betroffene Eltern am Montagnachmittag erneut vor dem Rathaus gegen die Schließung von 33 Alt-Wien-Kindergärten. Sie fühlen sich sowohl von "Alt-Wien", als auch von der Stadt im Stich gelassen. Kritik an deren Krisenmanagement üben ÖVP und Neos.

Hilfreich wäre, wenn die Übergangsfrist länger wäre, meint Thomas Frizberg, einer der betroffenen Elternteile. Wenn also die Stadt noch länger Förderungen zahlen würde, damit die Eltern mehr Zeit für die Suche eines neuen Platzes haben. Denn jeder wisse, dass man sich eineinhalb bis zwei Jahre vorher anmelden müsse, um einen Betreuungsplatz zu finden, „der super passt“. „Das geht in einem Monat nicht“, sagt Frizberg. Es könne schon sein, dass es wienweit genügend Kapazitäten für die knapp 2.300 betroffenen Kinder gebe, aber halt teilweise am anderen Ende der Stadt.

Solidarhaftung empört Wenzel

Ex-Kindergarten-Chef Richard Wenzel beschwert sich indes mittels Presseaussendung über die Haltung der Stadt. Die MA10 fordere eine Solidarhaftung aller Familienmitglieder, schreibt Wenzel. „Das aktuelle bereits rechtsverbindliche Angebot über neun Millionen Euro, besichert durch Eigentum und Liegenschaften und eine monatliche Rückzahlung von 80.000 Euro reicht der Gemeinde nicht, um den kolportierten Schaden von 6,65 Millionen Euro wieder gut zu machen.“ Eine Solidarhaftung gehe über den genannten Schaden weit hinaus.

Am Freitag hatte SPÖ-Stadträtin Sandra Frauenberger ein erneutes Vergleichsangebot Wenzels zur Rückzahlung der mutmaßlich zweckentfremdeten Fördergelder abgelehnt. Die erforderliche Bankgarantie sei erneut nicht eingelangt; mit einer Rettung der Alt-Wien-Kindergärten sei nicht mehr zu rechnen.

Zu Wenzels nunmehriger Aussendung heißt es im Büro Frauenberger: „Gerüchte wollen wir nicht kommentieren, uns liegt nichts Schriftliches vor.“ Die Solidarhaftung sei nur eine Möglichkeit der Besicherung, bevorzugte Variante bleibe aber eine Bankgarantie.

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