EU-Wahl: Wie die Urnen zu den Wählern kommen

Stadtrat Jürgen Czernohoszky im Logistikzentrum der MA54.
Ein KURIER-Lokalaugenschein im Logistikzentrum der Wiener MA54. Kurz vor der Wahl herrscht hier Hochbetrieb.

Üblicherweise werden die Kaffeeautomaten ein Mal pro Woche aufgefüllt. Rund um die EU-Wahl am 26. Mai muss der Lieferant aber drei Mal so oft ins Logistikzentrum der MA54 in Floridsdorf kommen. "Sonst hamma a Revolution", verrät eine Mitarbeiterin halb im Scherz.

Denn vor dem Urnengang am Sonntag sind die Mitarbeiter im Dauereinsatz. Insgesamt 2.100 Wahlkabinen (davon 650 rollstuhlgerechte), 920 Wahlurnen, 2.670 Tische und 4.900 Stühle müssen rechtzeitig an die 1458 Wiener Wahlsprengel ausgeliefert (und danach wieder abgeholt) werden.

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2.100 zusammengefaltete Wahlzellen und 920 Wahlurnen werden von hier ausgeliefert.

Möbel, Fahnen & Klopapier

Im Logistikzentrum kümmert man sich darum, dass öffentliche Einrichtungen - Schulen, Kindergärten, Ämter, Spitäler und Parks - alle Sachgüter bekommen, die sie benötigen: Reinigungsmittel, Textilien, Büromaterial, Hundekotsackerl und Klopapier. Aber auch Möbel, Gartengeräte, Windeln oder Österreich-Fahnen. 

Unter anderem werden jährlich 210 Millionen Papierhandtücher, 2,1 Millionen Rollen Toilettpapier und 39,3 Millionen Gackerlsackerl ausgeliefert.

1.200 Artikel sind auf den Regalen bis in 4,80 Meter Höhe gelagert. Ein bisschen erinnert das 5100 Quadratmeter große Lager an die Abholhalle bei Ikea.

 

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Die Lagerhalle der Stadt erinnert ein bisschen an ein schwedisches Einrichtungshaus.

Vor der EU-Wahl beginnt der Dienst im Logistikzentrum wie üblich um 6 Uhr Früh - gearbeitet werde aber nicht acht Sunden, sondern bis die Arbeit erledigt ist, sagt der Leiter, Leopold Harrich.

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Leopold Harrich leitet das MA54-Logistikzentrum.

Großer Personalaufwand

Neben Wahlkabinen und -urnen müssen normal große Tische und Klappstühle in jene Wahllokale geliefert werden, die in Volksschulen und Kindergärten untergebracht sind. Wäre das dort vorhandene Mobiliar doch zu niedrig für die Wahlhelfer. Etwa ein Drittel der gesamten Anlieferungen wurde bis einschließlich Mittwoch schon geschafft.

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Vom Logistik-Center der Stadt Wien wurden bei der Nationalratswahl 920 Wahlurnen ausgeliefert.

Normalerweise sind hier 56 Mitarbeiter tätig, am Wahlsonntag werden es bis zu 140 sein. 30 Lkw sind am Wochenende mit Ausnahmegenehmigung im Einsatz.

Insgesamt sorgen 7.000 Mitarbeiter der Stadt für einen reibungslosen Ablauf des Urnengangs, sagt der zuständige Stadtrat, Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Dazu zählen neben dem Logistikpersonal die Bezirkswahlbehörden, Schulwarte, EDV-Mitarbeiter, der Presseinformationsdienst oder auch Reinigungspersonal.

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Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) ist auch bei der Wien-Wahl Landeswahlleiter.

Czernohorszky ist bei der EU-Wahl erstmals Landeswahlleiter und damit Hauptverantwortlicher für die ordnungsgemäße Auszählung der Stimmen sowie die Weitergabe des Ergebnisses an das Innenministerium.

Warten aufs Ergebnis

Apropos: Anders als bei anderen Urnengängen werden am Sonntag keine Ergebnisse kommuniziert, bevor das letzte europäische Wahllokal geschlossen wurde - also nicht vor 23 Uhr. Mit dem amtlichen Endergebnis der Europa-Wahl ist inklusive Wahlkartenauszählung erst am Mittwochabend zu rechnen.

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Einen Seitenhieb auf das türkis-blaue Regierungschaos will sich der SPÖ-Stadtrat nicht verkneifen: Gemeinsam mit den 7.000 Mitarbeitern, die am Sonntag im Einsatz seien, freue man sich darauf, das alles in ein paar Monaten noch einmal zu wiederholen: Bei der vorgezogenen Nationalratswahl.

 

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