Esoterik-Studie: Holler für Seestadt Aspern

Esoterik-Studie: Holler für Seestadt Aspern
Erneut sorgt ein öffentlicher Auftrag für einen Energetiker für Aufsehen.

Nach der Energetik-Affäre um das Wiener Krankenhaus Nord ist nun eine Esoterik-Studie rund um die Seestadt Aspern bekannt geworden. Das Nachrichtenmagazin profil berichtete am Wochenende über eine Studie, die für den Gegenwert von 19.000 Euro "einen Beitrag zur Stärkung der Lebenskraft des Projektgebietes" liefern sollte. Diese Studie wurde im Jahr 2006 vom Wirtschaftsförderungsfonds in Auftrag gegeben. Dieser wurde mittlerweile in die Wirtschaftsagentur umgewandelt.

Geleitet wurde die Studie von einem außerordentlichen Boku-Professor, der sich als "Geomant" bezeichnet. In der Esoterik gilt die Geomantie als eine Form des Hellsehens, bei der Markierungen und Muster in der Erde oder Sand, Steine und Boden zum Einsatz kommen.

Laut dem Bericht beurteilte die Arbeit vor 13 Jahren die Ausprägung der vier Elemente im Stadterweiterungsgebiet. Luft und Wasser würden stark wirken, das Feuer sei ausgeprägt aber "die Erdqualität noch nicht voll präsent".

Wertvoller Hollerbusch

Besondere "spezifische energetische Eigenschaften“ schrieb der Geomant einem Hollerbusch zu. Der Strauch solle "im Zuge der Entwicklungsmaßnahmen berücksichtigt werden", hieß es auch im Masterplan der Seestadt Aspern. An dem Standort wurde schließlich der "Campus der Religionen" errichtet.     

Laut einem Lokalaugenschein der Zeitung heute ist der Holunderstrauch allerdings am Gelände nicht mehr auffindbar.

In einer Stellungnahme teilt die Wirtschaftsagentur Wien nun mit: "Die Forschungsstudie „Landschaftsstrukturelle und geomantische Studie – Flugfeld Aspern“ war ein Baustein für das städtebauliche Bewertungstool, das für die gesamtheitliche Planung der heutigen Seestadt Aspern entwickelt und eingesetzt wurde. Wie der Titel sagt, teilt sich die Studie in zwei Bereiche. Im landschaftsstrukturellen Teil geht es um Fragestellungen wie Bodenbeschaffenheit, Grundwasser, Topografie, klimatische Gegebenheiten, historische Entwicklung."

Hinsichtlich der Kosten heißt es weiter: "Die Studie wurde 2006 beim Institut für Landschaftsarchitektur der Universität für Bodenkultur vom Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (heute Wirtschaftsagentur Wien) beauftragt und zu 50% von der EU kofinanziert. Das heißt: Der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds hat 9.947,50 € die restlichen 50% wurden von der EU bezahlt."

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