Erika Pluhar hilft Flüchtlingen
Sie war Theaterschauspielerin, besetzte Rollen in sozialkritischen Stücken und gab Schauspielunterricht. Dann kam der Krieg: Bomben zerstörten ihre Arbeit, ihren Alltag, ihr Zuhause. Samira (ein Pseudonym; aufgrund des laufenden Asylverfahrens soll ihr Name nicht genannt werden, Anm.) und ihre Kinder flüchteten von Damaskus nach Österreich, derzeit leben sie in Traiskirchen. Nun übernimmt die Künstlerin Erika Pluhar die Patenschaft für die Familie.
Eingefädelt wurde der Kontakt vom Verein immo-humana, der alleinerziehende Mütter bei der Wohnungssuche unterstützt. "Aufgrund der aktuellen Situation haben wir uns vorgenommen, auch Flüchtlingen zu helfen, leistbare Wohnungen zu finden", erklärt Vereinsobmann Georg Slawik.
Daher suche man nun für Samira, ihren 10-jährigen Sohn und ihre 13-jährige Tochter ein Zuhause, schildert Slawik. Pluhar wiederum möchte die Familie dabei unterstützen, in Österreich Fuß zu fassen.
Ende vergangener Woche gab es im Wiener Büro des Vereins ein erstes Kennenlernen. Eine strahlende Pluhar betritt den Raum: "Als der Taxifahrer hörte, warum ich hierher komme, wollte er kein Geld für die Fahrt", erzählt sie sichtlich erfreut.
Sie setzt sich neben Samira und ihre Kinder und fragt interessiert nach der Geschichte der Familie: Wie war ihr Leben in Syrien und ihre Flucht? Wie leben sie jetzt? Sie erfährt, dass Mutter und Kinder in Traiskirchen drei Wochen lang in einem Zelt leben mussten. Mittlerweile wohnen sie in einem Zimmer – allerdings gemeinsam mit neun anderen.
Erst gegen Ende des Gesprächs erzählt Pluhar, dass sie selbst Schriftstellerin, Sängerin und Schauspielerin ist: "Willst du Schauspielerin werden, so wie deine Mama?", fragt sie die Tochter. Das Mädchen lächelt verlegen. Vor allem möchte sie in die Schule gehen, antwortet sie leise in ausgezeichnetem Englisch. Schließlich machen Pluhar und ihre Schützlinge zahlreiche gemeinsame Fotos.
Einladung zu Konzert
Pluhar will mit der Familie in Kontakt bleiben und für Fragen aller Art zur Verfügung stehen. "Ich werde natürlich ein Auge darauf haben, wie das Asylverfahren läuft." Außerdem wird sie Mutter und Kinder zu ihrem nächsten Konzert einladen. Und: Selbstverständlich werde sie die Familie in ihrer ersten eigenen Wohnung besuchen.
Slawik und sein Verein immo-humana hoffen daher, bald eine leistbare Wohnung für die Familie zu finden. "Außerdem suchen wir noch weitere Menschen, die eine Patronanz für Flüchtlingsfrauen mit Kindern übernehmen würden. Infos: www.immo-humana.at
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