Drei Einsätze wegen Messer-Attacken binnen 24 Stunden in Wien
In Wien ist die Polizei gleich zu drei Einsätzen gerufen worden, bei denen die Verdächtigen mit Messern hantierten. Gleich um 8 Uhr Früh soll ein 40-jähriger rumänischer Staatsangehöriger in Döbling seinen 17-jährigen Schwiegersohn im Zuge eines Streits mit einem Küchenmesser attackiert haben. Dabei fügte der Ältere dem Jüngeren Schnittverletzungen zu.
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Der Vorfall ereignete sich in der gemeinsam bewohnten Unterkunft, berichtet die Polizei in einer Aussendung. Zwei weitere Mitbewohner griffen ein und verständigten die Polizei. Der 40-Jährige wurde anschließend von den Beamten festgenommen. Gegen ihn wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen. Das Messer, das in der Zwischenzeit abgebrochen war, stellten die Beamten sicher. Der Beschuldigte soll damit in Rage mehrmals in eine Kastentür gestochen haben, heißt es von der Polizei.
Schwiegervater beklagte fehlende Arbeitsmoral
Auslöser des Streits sei die aus der Sicht des 40-Jährigen fehlende Arbeitsmoral des 17-Jährigen gewesen. Dieser habe sich beim Arbeitgeber krank melden wollen. Darüber hinaus leide der 40-Jährige an psychischen Problemen, so die Polizei.
Zum zweiten Einsatz, bei dem ein Messer im Spiel war, wurde die Polizei am Freitag um 18 Uhr gerufen. Der Kunde einer Supermarktfiliale in Wien-Leopoldstadt hat mit dem Bestellen einer Leberkäse-Semmel den rabiaten Streit zweier Angestellter zusätzlich mitgeliefert bekommen: Zwei Feinkostmitarbeiter gerieten sich am Freitag laut Polizei nach einem lange schwelenden Konflikt über Pausenzeiten und Mülltrennung in die Haare. Der 36-Jährige soll seinen 18-jährigen Kontrahenten dabei in den Würgegriff genommen und ihn mit einem Messer aus der Feinkostabteilung bedroht haben.
36-Jähriger gab zu, den Jüngeren bedroht zu haben
Andere Mitarbeiter des Supermarkts trennten die beiden Streithähne bis Polizisten der Inspektion Dresdner Straße den Beschuldigten vorläufig festnahmen. Zu dem Vorfall kam es am frühen Freitagabend: Schon lange sei der 36-jährige Österreicher unzufrieden mit den häufig eingelegten Rauchpausen des jüngeren Kollegen gewesen.
Der beschuldigte Mann bestreitet, den Kollegen mit dem Messer bedroht zu haben: Er habe laut Aussagen gegenüber den Polizeibeamten nur gerade Kundschaft bedient und Leberkäse aufgeschnitten, weshalb er das Messer noch in der Hand gehabt habe, als es zur Auseinandersetzung kam. Ob beide Männer weiterhin gemeinsam hinter der Feinkosttheke arbeiten, war am Samstag nicht bekannt. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurde der Österreicher aber auf freiem Fuß angezeigt.
Festnahme in der Nähe der Kaiserwiese
Zum letzten Messer-Einsatz für die Wiener Polizei kam es dann kurz vor Mitternacht. Polizisten der Bereitschaftseinheit Wien nahmen dabei einen 18-jährigen syrischen Staatsangehörigen im Bereich der Kaiserwiese im Prater fest. Der 18-Jährige steht im Verdacht, einen 20-Jährigen während eines Streites mit einem Kampfmesser verletzt zu haben, berichtet die Polizei in einer Aussendung.
Der Beschuldigte zeigte sich im ersten Moment nicht kooperativ und ging auf die Beamten zu, seine Hände in den Hosentaschen verborgen, berichtet die Polizei. Ein Beamter habe deshalb den 18-Jährigen mit einem Fußstoß auf Distanz halten müssen. Erst die Androhung der Anwendung des "Tasers" bewirkte, dass den Anweisungen der Polizisten Folge geleistet wurde.
Opfer erlitt Schnittwunde im Handbereich
Das Kampfmesser hatte der Beschuldigte im Hosenbund versteckt. Es wurde sichergestellt. Das 20-jährige Opfer wurde vor Ort von einem Wiener Rettungsdienst medizinisch versorgt. Er erlitt eine Schnittwunde im Handbereich.
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