Eine neue Sozialmanagerin für Wien

Anita Bauer (re.) vertrat Peter Hacker schon bisher bei Terminen in der Öffentlichkeit
Anita Bauer gilt als Favoritin für den Posten als FSW-Chefin / Hanke-Nachfolge in der Wien-Holding ist unklar

Mit der Neuaufstellung des SPÖ-Regierungsteams müssen zumindest zwei Spitzenpositionen in zwei wichtigen Institutionen nun ebenfalls neu besetzt werden.

Am 24. Mai wird der bisherige Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien (FSW) Peter Hacker als Gesundheits- und Sozialstadtrat angelobt. Bis dahin muss er seine Funktion zurückgelegt haben. Dem Vernehmen nach wird die Nachfolge am Dienstag nach Pfingsten bestimmt – laut Satzung per Umlaufbeschluss durch das FSW-Präsidium. Eine Ausschreibung ist nicht nötig.

Infrage kommen dafür Hackers Stellvertreter: Christian Hennefeind, aktuell Personalchef, Brigitte Prisching, Leiterin der Rechtsabteilung, sowie Anita Bauer, derzeit Fachbereichsleiterin für den Bereich Betreutes Wohnen (Senioren, Obdachlose, Wohnungslose und Behinderte).

Bauer gilt als haushohe Favoritin für den Posten – sie hat nicht nur beste fachliche Qualitäten, sondern vertrat Hacker auch schon bisher auf öffentlichen Terminen. Ihre Bestellung gilt als logische Konsequenz.

Auch in der Wien-Holding sind einige Posten vakant. Wenn der bisherige Geschäftsführer Peter Hanke am 24. Mai als Finanzstadtrat antritt, bleibt Sigrid Oblak als alleinige Chefin übrig.

Verstimmungen

Eine neue Sozialmanagerin für Wien

Zwischen Peter Hanke und Sigrid Oblak (ganz re.) soll ein Machtkampf getobt haben. Oblak gilt als Vertraute der scheidenden Finanzstadträtin Renate Brauner (Mitte).

Während noch unklar ist, wer Hankes Job übernehmen wird, ist davon auszugehen, dass Oblak zwischenzeitlich allein die interimistische Leitung der Wien-Holding übernehmen wird. Aber: Oblaks Posten wird Mitte des Jahres neu ausgeschrieben – ihr Vertrag läuft mit Jahresende aus. Ihre Chancen auf eine Wiederbestellung sind marginal:

Seit 2009 sind Oblak und Hanke gleichberechtigte Geschäftsführer in der Wien-Holding. Doch beide stellten Ansprüche auf die Generaldirektion. Daraus ergaben sich weitreichende Konflikte. Laut Insidern soll Oblak kurz nach ihrer Bestellung versucht haben, den Hafen, das konzerninterne Filetstück, von der Zuständigkeit Hankes in ihre zu ziehen. Hanke habe das damals erfolgreich abgewendet. „Er wird es sich also kaum antun, Oblak wieder zu bestellen“, heißt es aus gut informierten Kreisen.

Auch sonst werden Oblak, die als enge Vertraute der scheidenden Finanzstadträtin Renate Brauner gilt, wenig Freunde in der künftigen Stadtregierung nach gesagt:

Mit dem designierten Bürgermeister Michael Ludwig soll es sich Oblak in ihrer Zeit als Leiterin der MA 69 (Immobilienmanagement) verscherzt haben: Oblak schaffe gerne Fakten, ohne die jeweiligen Ressortchefs miteinzubeziehen.

Auch die Beziehung zu Umweltstadträtin Ulli Sima – die ja auch künftig der Regierung angehören wird – soll nicht einwandfrei sein. Als die Zuständigkeit der Stadtwerke 2015 vom Ressort Brauners in jenes von Sima wanderte, entfernte sie Oblak sogleich aus dem Aufsichtsrat der Stadtwerke.

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