Nach Einbruch bei Ministerin Edtstadler: Verdächtigem drohen bis zu 15 Jahre Haft

INTERVIEW MIT VERFASSUNGSMINISTERIN EDTSTADLER
Nun steht ein Gerichtstermin fest, die Beute fiel mickrig aus.

Zuerst gab es den Einbruch in den Sommerferien in die Ministerwohnung in Döbling, dann eine DNA-Spur zu zwei verdächtigen Serben. Im November des Vorjahres folgte schließlich eine Festnahme. Mittlerweile steht fest, wann sich jener Serbe, der in die Wohnung von Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) eingebrochen haben soll, vor Gericht verantworten muss.

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Die Kronen Zeitung, der die Anklageschrift vorliegt, berichtet, dass der Prozess am 13. März im Wiener Landesgericht stattfindet. Der 49-jährige Verdächtige ist kein Unbekannter. Er ist bereits sechsfach vorbestraft.

Geldnot dürfte ihn dazu gebracht haben, mit einem noch flüchtigen Komplizen in Edtstadlers Wohnung einzubrechen. „Aufgrund der angespannten finanziellen Situation fasste der Angeklagte den Entschluss, sich durch wiederkehrende Begehung von Wohnungseinbruchsdiebstählen eine fortlaufende Einnahmequelle zu verschaffen“, zitiert die Krone aus der Anklage.

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Die ÖVP-Politikern war zum Zeitpunkt des Einbruchs auf Urlaub in Nizza, erhielt aber über ihr Smartphone einen Einbruchsalarm. Dass die Maskierten bewusst in die Wohnung einer Ministerin einstiegen, verneint Peter Philipp, Anwalt des gefassten 49-Jährigen. Ein Paket vor der Tür habe schlichtweg den Eindruck erweckt, niemand wäre Zuhause.

Offenbar hatten die Männer nicht mit Kameras im Haus gerechnet und auch nicht mit dem Alarmsystem, das es Edtstadler ermöglichte, von Frankreich aus die Polizei zu verständigen. Diese war rasch vor Ort, sodass die Männer ohne nennenswerte Beute flüchteten. Zurück blieben offenbar DNA-Spuren des Angeklagten, die ihn nun teuer zu stehen kommen könnten: Aufgrund der Vorstrafen drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. Edtstadler ist als Zeugin in dem Prozess geladen.

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