Einbruch im Palais Epstein: Polizei verpasste Täter knapp

Am Montag wurden die Mitarbeiter von der Polizei befragt.
Täter brachen Büros von Parlamentsklubs auf. Aber keine Hinweise auf politischen Hintergrund.

Nach dem Einbruch in das Palais Epstein in der Nacht auf Sonntag laufen die Ermittlungen des Verfassungschutzes (mehr dazu hier). Die Hintergründe sind einigermaßen mysteriös. Denn nach wie vor ist unklar, ob etwas gestohlen wurde und wenn ja, was. Im Laufe des Montags waren Polizei und Mitarbeiter der Büros dabei diese Frage, die im Zentrum der Ermittlungsarbeit steht, zu klären.

Laut Parlamentsdirektor Harald Dossi gebe es derzeit aber keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund. Auch Dokumente dürften laut Dossi aus den Büros in dem Gebäude am Dr. Karl Renner-Ring in der Wiener Innenstadt keine entwendet worden sein. Laut Polizei stiegen die drei bis vier Täter über eine Dachluke in das Palais ein. Auf das Dach selbst gelangten sie über ein Nebengebäude. Verlassen haben sie das Gebäude durch ein Fenster im Erdgeschoß. Dabei dürften sie der Polizei um Haaresbreite entkommen sein.

Stockwerke durchsucht

Gegen zwei Uhr Früh wurde im Palais Epstein der Alarm ausgelöst, berichtet Dossi. Wann genau die Täter in das Gebäude eingedrungen sind, ist nicht ganz geklärt. Dossi vermutet, dass sie wohl mehr als "fünf bis zehn Minuten" vor Ort waren. "Sie haben sich Stockwerk für Stockerk nach unten bewegt und dabei mehrere Alarme ausgelöst", sagt er. Dabei brachen sie mehrere Büros auf, durchwühlten Aktenschränke und Schreibtische. Der Sachschaden soll mehrere zehntausend Euro betragen. Im Palais Epstein sind neben der Demokratiewerkstatt auch Büros der Parlamentsdirektion, der ÖVP- und SPÖ-Klubs sowie des Sanierungsteams zur Parlamentssanierung untergebracht.

Als die Polizei, die von der Sicherheitszentrale von dem ausgelösten Alarm informiert wurde, beim Palais eintraf, waren die Täter bereits durch ein Küchenfenster im Erdgeschoss geflüchtet. Auf der Videoaußenüberwachung sieht man die mit Kapuzen verhüllten Gestalten weglaufen.

Bei ihrem Streifzug durch das Palais ließen die Täter auch ihrer Zerstörungswut freien Lauf. So wurde in einem Büro etwa ein Laptop stark beschädigt und danach wieder in die Laptoptasche gepackt. Spätestens Dienstagvormittag soll feststehen, ob nicht doch etwas gestohlen wurde.

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