Ein Platz für Jahrhundertjournalist Hugo Portisch gefordert

Ein Platz für Jahrhundertjournalist Hugo Portisch gefordert
Neos bringen Antrag für eine Platzbenennung nach dem legendären Journalisten und ehemaligen KURIER-Chefredakteur ein.

Die Welle der Betroffenheit war groß, als der legendäre Journalist und ehemalige KURIER-Chefredakteur Hugo Portisch im April im Alter von 94 Jahren starb. Der breiten Öffentlichkeit war er unter anderem bekannt als Initiator des Rundfunk-Volksbegehrens und Chef-Kommentator des ORF. In dieser Funktion erklärte er zwei Generation Weltpolitik und Zeitgeschichte.

In Wien sicherte ihm Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) umgehend ein Ehrengrab der Stadt Wien am Zentralfriedhof zu. Im 1. Bezirk in Wien wird nun über eine weitere posthume Ehrung nachgedacht. In der Bezirksvertretungssitzung, die heute Abend stattfindet, beantragen die Neos die Benennung eines Platzes in „Dr. Hugo Portisch Platz“.

Ein Platz für Jahrhundertjournalist Hugo Portisch gefordert

Neos-Mann Peter Landrichter aus der Inneren Stadt setzt sich für einen "Dr. Hugo Portisch Platz" ein.

„Er war nicht nur Ehrenbürger der Stadt Wien, sondern auch ein Kämpfer gegen Rassismus“, sagt Initiator Peter Landrichter, Neos-Bezirksrat in der Inneren Stadt.

Vor der Alten Post

Auch die Aufarbeitung der jüngeren österreichischen Geschichte und das Verständnis für die Probleme der einfachen Menschen führt er an. „Außerdem hat er sich stets für das Mitbestimmungsrecht der Bürger eingesetzt, ein Wert, den auch wir Neos vertreten“, so Landrichter.

Als Standort hätten die Pinken den kleinen Platz vor der Alten Post vorgesehen. Der trägt bislang keinen Namen. Auf Karten findet man ihn nur unter der Adresse Postgasse 8-12. Ob der Antrag angenommen werde, will Landrichter nicht vorhersagen. Aber in Vorgesprächen hätten andere Parteien schon ihre Unterstützung zugesagt.

Ein Platz für Jahrhundertjournalist Hugo Portisch gefordert

Der angedachte Platz befindet sich in der Postgasse.

Die parteiübergreifenden Würdigungen nach Portischs Tod sprechen für eine breitere Zustimmung.  Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) würdigte damals den „Jahrhundertjournalisten“, Bundespräsident Alexander Van der  Bellen bezeichnete ihn als  „Geschichtsbuch Österreichs“. Auch die Spitzenpolitiker von Rot, Grün, Neos und Blau gedachten Portisch. 

Fix ist die Umbenennung des Platzes  auch nach einem Bezirksbeschluss aber noch nicht. Der Bezirk hat zwar ein Vorschlagsrecht, final beschlossen werden die Namen allerdings erst im Gemeinderat. 

In Wien ist außerdem ein Trauerjahr üblich. Erst ein Jahr nach dem Ableben einer Person kommt es im Normalfall zu Umbenennungen. Im Fall von Portisch wäre das im April 2022.

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