Ein Park mitten in der Märzstraße soll jetzt Raser ausbremsen

Übergabe der Unterschriftenliste: Unternehmer Mechtler (li.) mit Mitstreitern und ÖVP-Bezirksrat Estfeller (re.)
Notwendigkeit oder Schikane? Unternehmer haben 1.000 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt

Es ist ein Straßenabschnitt in der Länge von nur drei Häuserblocks, der im 15. Bezirk momentan ordentlich die Wogen hochgehen lässt. Der Anlass: Die Märzstraße wird im Bereich des Reithofferparks verkehrsberuhigt.

Konkret werden der Park und die Gehsteige verbreitert. Künftig dürfen auf diesem Straßenabschnitt nur noch die Straßenbahn und Einsatzfahrzeuge fahren, Autos müssen ausweichen. Im Umfeld werden dadurch andere Einbahnregelungen nötig.

Lärmbelästigung und das hohe Tempo so mancher Autolenker hätten das Unterfangen notwendig gemacht, sagt Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ). 

"Besonders in den Abendstunden kam es vor den Lokalen zu Rasereien. Hauptsächlich von jüngeren Fahrern, deren Autos eher von Lärm als von Sprit angetrieben werden“, so Zatlokal.

Verkehrsberuhigung

Verkehrsberuhigung sei aber ohnehin ganz oben auf der Agenda im Bezirk. Im Bereich der Felberstraße habe man eine solche bereits verwirklicht. „Der Plan beim Reithofferpark ist der nächste logische Schritt. Mit dem positiven Effekt, dass es zu einer Erweiterung des Parks kommt.“

Gegenwind

Während die Anrainer in und um die Märzstraße über Zatlokals Vorhaben erfreut sind, regt sich bei den ansässigen Unternehmern massiver Widerstand.

Gemeinsam haben sie schon 1.000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Einer der Unterzeichner ist Christof Mechtler von „Trötzmüller Tankstelle & Garage“.

Im Zuge der Umgestaltung soll vor seinem Betrieb die Einbahn umgedreht werden. Damit sei er von der Hütteldorfer Straße aus nicht mehr direkt erreichbar. „Da können sie uns gleich den Strom abdrehen“, sagt Mechtler.

Bei der Tankstelle seien neun Mitarbeiter beschäftigt. Diese Arbeitsplätze seien in Gefahr. Schützenhilfe bekommt der Unternehmer von Peter Estfeller, ÖVP-Bezirksrat und Bezirksobmann der Wiener Wirtschaftskammer.

Die Bezirkspolitik sende Signale der Unberechenbarkeit bezüglich des Standortes an Unternehmer, so Estfeller. Auch ein Mitspracherecht fehle. „Die 1.000 gesammelten Unterschriften sehe ich als starkes Zeichen, das Vorhaben nochmals zur überdenken“, sagt er.

Zatlokal will das nicht ganz so stehen lassen: „Ich habe diese Unterschriftenliste noch nicht zu Gesicht bekommen, aber ich vermute, dass die Unterschriften nicht nur aus dem Grätzel kommen, sondern aus ganz Wien.“

Die konkreten Planungen würden noch laufen. Das Projekt soll aber noch heuer umgesetzt werden. 

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