"Ein mulmiges Gefühl" wird wegtrainiert
Samstag, 14 Uhr, Flughafen Wien-Schwechat: In der Kabine steht dicker Rauch. Ein Passagier versucht mit aller Kraft den Notausgang zu öffnen. Die hektischen Schreie der Flugbegleiter gehen durch Mark und Bein. "Wir müssen so laut schreien, um die Situation so echt wie möglich nachzustellen", schmunzelt Seminarleiter Oliver John Perry, als die ersten Passagiere über die Notrutsche gleiten. Was zunächst nach einem Horror-Szenario über den Wolken klingt, ist eine Übung, bei der man den Notfall üben kann.
"Mulmiges Gefühl"
Absolute Dunkelheit
Das Seminar findet in einer rund zwei Millionen Euro teuren Maschine statt, die dem Rumpf eines Passagierflugzeugs nachempfunden ist. Bei der Simulation einer Notwasserung wird die "Maschine" heftig hin und her gerüttelt. "Hier trainieren normalerweise Piloten und Flugbegleiter", erzählt Perry. Dass aber auch ein Training für die Passagiere Sinn macht, bemerkte man spätestens bei einer Übung mit den Schwimmwesten: Die Passagiere mussten innerhalb von zehn Sekunden die Westen unter dem Sitz finden und überziehen – und zwar in absoluter Dunkelheit.
"Wenn man in einer echten Notsituation ist, dann werfen viele schnell die Nerven weg. Hier kann man alles einmal ausprobieren, damit man im Ernstfall halbwegs ruhig bleibt", sagt Perry. "Mir ist so was als Flugbegleiter selbst schon passiert. Es ist gut, wenn man dann einfach gut funktioniert."
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