Ein fliegender Bagger frisst sich bald durch das Leiner-Haus
Bagger gehören an der Kreuzung von Mariahilfer Straße und Karl-Schweighofer-Gasse seit Ende April zum Straßenbild. Grund dafür ist der Abriss des Leiner-Hauses, das für das Wiener Warenhaus KaDeWe der Signa-Gruppe samt Hotel und öffentlich zugänglichem Dachpark Platz macht.
Schon bald kommt ein weiterer Bagger hinzu, den man nicht so oft zu Gesicht bekommt: ein fliegender.
Das 16 Tonnen schwere Gefährt wird Ende Juni mit einem Raupenkran auf das Haus gehievt – oder besser gesagt auf das, was dann noch übrig ist: Wenn der Bagger kommt, wird der Gebäudeteil an der Ecke nämlich bereits vollständig abgerissen sein.
Erdbebensicherung
In der Mariahilfer Straße bleibt nur die historische Fassade an der Nummer 12–16 übrig. Diese wird ab nächster Woche erdbebensicher gemacht.
Der Gebäudeteil dahinter wird ebenfalls abgerissen, aus statischen Gründen wird die Fassade daher vorsichtshalber verstärkt.
Der 16-Tonnen-Bagger hat jedenfalls die Aufgabe, das Haus von oben abzutragen – oder sich „durchzuknabbern“, wie man es bei der Signa formuliert. Während er das erledigt, bleibt der Bagger die ganze Zeit über am Kran hängen – sodass nur ein Viertel seines Gewichts auf das Gebäude drückt.
Ende September soll der Abriss komplett abgeschlossen sein. Dann beginnen die Arbeiten an der Tiefgarage, die entlang der Karl-Schweighofer-Gasse entsteht. Nächstes Jahr beginnt der Bau des neuen Warenhauses.
Freude auf Garten und Gastro
Dieses gefällt übrigens zwei Dritteln der Wiener „sehr gut“ bis eher „gut“. Das geht aus einer aktuellen Online-Umfrage des Instituts Marktagent hervor, die dem KURIER vorliegt. Die Studie wurde von der Signa in Auftrag gegeben und ist für die Wiener Bevölkerung repräsentativ.
Besonders gut kommt der Dachpark an: Er gefällt 83 Prozent der Befragten „sehr“ oder „eher gut“. Auf Platz 2 liegt das geplante Gastro-Angebot (71 Prozent) gefolgt vom Warenhaus selbst (64 Prozent).
Mehr als die Hälfte findet, dass das Bauprojekt die Fläche des alten Leiner-Hauses optimal nützt. Ebenso viele sind der Meinung, dass das Projekt zur Mariahilfer Straße bzw. zu Wien passt.
Dass dem fliegenden Bagger auch alle Sympathien zufliegen, ist hingegen nicht zu erwarten: Laut Studie sehen 44 Prozent der Befragten die jahrelangen Bauarbeiten auf der Mariahilfer Straße als den größten Nachteil des Bauprojekts.
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