Ein Flasche Prosecco zum Herunterdrücken
Nein, es wird kein Wein sein. Es wird ein Prosecco sein. Und zwar echter – vom Automaten.
In Wien kann man sich bekanntlich so einiges aus einem Automaten herunterdrücken. Blumen, falls man doch einmal einen Geburtstag vergisst. Brot, falls einen in der Nacht der Hunger packt. Bier, falls der Würstelstand in der Nacht doch einmal zu hat. Es gab auch schon einen Hanfsamen-Automat (in der Burggasse) und einen, bei dem man sich Laufschuhe besorgen konnte (am Donaukanal).
Seit Kurzem hat Wien nun auch einen Prosecco-Automaten. Und zwar in der Johannesgasse im ersten Bezirk.
Die Kunstgalerie Desiderio hat eine ihrer drei Auslagen, in der sonst Kunstwerke zu bestaunen sind, zu einem Prosecco-Spender umgebaut.
Zur Auswahl stehen drei Sorten – ein Prosecco, ein Rose Spumante und ein Rosso Spumante. Eine Flasche kostet zwischen 14 und 18 Euro. Im Vergleich zu den Automaten an der berühmten italienischen Proseccostraße (dort kostet eine Flasche zwischen 3,50 und 6 Euro; um die 20 Euro muss man nur für die ganz besonders prämierten hinlegen) ist der Automaten-Sprudel aber recht teuer.
Geschmackvoll
Immerhin: Auch der Prosecco in der Johannesgasse stammt aus der „echten“ Prosecco-Gegend, vom Weingut Desiderio im Treviso, eigens produziert für die Wiener Kunstgalerie. Dort wird der Prosecco zwar erst seit Kurzem über den Automaten verkauft, als Kunstobjekt ist er allerdings schon länger in Verwendung.
Österreichische Künstler gestalten die Flaschen, die auch sonst zum Verkauf stehen. Kunst soll man schließlich auch schmecken können, sagt der Geschäftsführer Farbod Sadeghian. „Die Corona-Krise mag uns vieles nehmen, aber nicht die Fähigkeit, zu genießen.“
Bald soll auch der künstlerisch gestaltete Prosecco über den Automaten erhältlich sein. So sollen die Künstler in finanziell schwierigen Zeiten unterstützt werden.
Seit gestern kann man sich zum Prosecco übrigens den Vorspeisenteller mit Oliven und eingelegten Tomaten gleich dazu „herunterladen“.
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