Ednan Aslan als Leiter des Islaminstituts abgesetzt

Professor Ednan Aslan.
Der Autor einer Studie zu islamischen Kindergärten ist als Leiter des Instituts an der Uni Wien abberufen worden.

Der islamische Religionspädagoge Ednan Aslan, der mit seiner umstrittenen Studie zur islamischen Kindergärten bekannt geworden war, wurde seiner Postition als Vorstand des islamischen Instituts an der Universität Wien enthoben - das berichtet der Standard.

Über die Gründe dafür gibt es verschiedene Spekulationen. Die Rede ist etwa von "grundlegendem Fehlverhalten, nicht zuletzt in der Personalführung", bis hin zum Mobbing. Aslan selbst dementiert diese Vorwürfe. "Ich glaube nicht, dass es an unserem Institut Mobbing gibt, auch nicht durch mich. Da geht's nicht darum, dass wir bestimmte Leute nicht wollen. Dass an einer Einrichtung nicht alle gleich zufrieden sind, ist normal", sagte der dem Standard. Außerdem weist er auf Druck auf ihn aus der Türkei hin. Anfang März wurde ihm die Einreise am Flughafen in Istanbul verwehrt. "Ich habe meine Heimat verloren, ich habe meine Schwester seit drei Jahren nicht gesehen – die Institutsleitung fehlt mir da nicht", sagte er.

Aus dem Rektorat der Uni Wien und namens der Dekanin hieß es gegenüber dem Standard: „Die derzeitige Situation ist eine Übergangslösung und liegt in der Reorganisation des Instituts im administrativen Bereich begründet.“ Das Institut für Islamisch-Theologische Studien sei „noch ein sehr junges Institut, das ständig wächst“. Seit Herbst 2018 gebe es dort zwei neue Professuren – Ebrahim Afsah auf dem Lehrstuhl für Rechtswesen und Ethik im Islam und Handan Aksünger-Kizil, die Alevitische Studien leitet. Eine weitere Professur soll im Lauf des Jahres 2019 bestellt werden.

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