Donauinselfest 2025: Lichtermeer für Graz und einige Neuerungen

Am Freitagabend um 21.58 Uhr gab es vor allen Bühnen auf dem Wiener Donauinselfest ein Lichtermeer für die Opfer von Graz. „Die Ereignisse haben uns alle erschüttert“, sagt Jörg Neumayer im Vorfeld. Er ist seit wenigen Wochen neuer Landesparteisekretär der SPÖ Wien und als solcher auch einer der Veranstalter des Donauinselfests.
Ganz neu ist die Aufgabe für ihn allerdings nicht. „Ich habe viele Jahre ehrenamtlich den Barbetrieb auf der Insel der Menschenrechte geleitet“, erzählt er. „Die gesamte Dimension zu sehen, ist aber schon beeindruckend.“
Heuer gibt es 16 Bühnen, 700 Stunden Bühnenprogramm, 200 Acts und 45 Kilometer Stromkabel. Es hat sich also einiges weiterentwickelt seit dem ersten Fest 1983, damals gab es weder Klo noch Wasser oder Strom auf dem erst halb fertig gestellten Inselteil. Es hat sich aber nicht nur die Infrastruktur weiterentwickelt.

Auch was Inklusion, Nachhaltigkeit und Demokratiebildung betrifft, gibt es einige Neuerungen, wie Neumayer sagt. „Wir haben Rollstuhltribünen, ein Buddysystem für Menschen mit Behinderung und einen Shuttleservice.“
Eigene Ruhezonen
Seit heuer gäbe es zudem erstmals auch Ruhezonen, die besonders für Menschen mit Behinderung wichtig seien, das Konzert der Band No Angels am Samstag wird live mit einer Gebärdenperformance begleitet. . Bereits aufgetreten ist der blinde DJ Artin. „Wir nehmen es sehr ernst, dass es ein Fest für alle ist“, so Neumayer.
Neuer Beirat
Seit heuer gibt es in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) auch einen Nachhaltigkeitsbeirat. Mit den Profis sollen Handlungsempfehlungen für die Zukunft erarbeitet werden. Wichtig ist dem SPÖ-Politiker, dem Ziel „keine Tschick am Boden“ näher zu kommen.
Darum werden heuer 10.000 Handaschenbecher ausgeteilt. Ein Schwerpunkt werde auch in niederschwellige Informationsangebote gelegt. So soll bei der Nachhaltigkeitsinsel der sperrige Begriff Kreislaufwirtschaft realitätsnah unter die Leute gebracht werden, beim EU-Stand dreht sich alles um Fragen rund um die Europäische Union und die Demokratie. Neu ist außerdem die Podcastbühne, bei der Talks zu Demokratie zu hören sind. Bei der Sicherheit stünde man in engem Kontakt mit allen Behörden und würde alle Empfehlungen berücksichtigen.
Mehr Sicherheit
Es gilt unter anderem erstmals – wie schon beim Silvesterpfad – eine Durchsuchungsverordnung der Landespolizeidirektion Wien. Sprich: Die Donauinselfestgäste werden beim Eingang durchsucht. Es werden auch drei polizeiliche Drohnenteams im Einsatz sein.
Kritikern, die die Ausgaben des Donauinselfests als Steuerverschwendung ansehen, antwortet Neumayer folgendermaßen: „Das ist ein kostenfreies und niederschwelliges Angebot für alle. Jeder ausgegebene Euro kommt sechs- bis siebenfach zurück – in Form der Umwegrentabilität, aber auch wegen des gesellschaftlichen Miteinanders.“
Kommentare