Spital wird in die Zukunft gebeamt

Privatklinik Rudolfinerhaus
Die traditionsreiche Privatklinik Rudolfinerhaus erhält ein millionenschweres Ausbau-Programm.

Mit Gelassenheit verfolgt Christina Schwarz die aktuellen Streitereien im heimischen Spitalswesen: "Debatten um Arbeitszeiten, Einsparungen und immer längere Wartezeiten – das sind alles Dinge, die uns in die Hände spielen", sagt die neue kaufmännische Geschäftsführerin des Rudolfinerhauses in Döbling. Mit seiner mehr als 130 Jahre langen Tradition und einer Vielzahl betuchter internationaler Patienten gehört das 155-Betten-Haus zu Wiens bekanntesten Privatkliniken. Jährlich werden hier 9500 Patienten stationär und 20.000 ambulant behandelt.

Spital wird in die Zukunft gebeamt
Christina Schwarz, Rudolfinerhaus
Tradition allein reiche aber nicht, um die wachsende Nachfrage an privater medizinischer Versorgung bedienen zu können, ist die 44-Jährige überzeugt. "Wir wollen das Rudolfinerhaus ins 21. Jahrhundert beamen", sagt die neue Spitalsmanagerin, die zuletzt Verwaltungsdirektorin in der benachbarten Privatklinik Döbling war. Damit meint sie das groß angelegte Aus- und Umbauprojekt, das im kommenden Mai startet.

Zwei Bauphasen

In der ersten Phase entsteht um acht Millionen Euro eine Tiefgarage mit etwa 220 zusätzlichen Parkplätzen, die zum Teil auch öffentlich genutzt werden können.

Anschließend startet die Modernisierung und die Erweiterung des Spitals selbst. Auf einem bereits angekauften Nachbar-Grundstück wird auf 1000 m² ein Zubau entstehen; geplant sind unter anderem rund 70 moderne Einzelzimmer. Komplett erneuert werden zudem die drei bestehenden OP-Säle und Eingriffsräume, auch die Geburtshilfe wird umfassend modernisiert. "Unser Ziel ist es, in Wien das erste Haus am Platz zu werden", betont Schwarz.

Das wollen auch andere Betreiber: So überlegen derzeit UNIQA und Wiener Städtische auf einem städtischen Grundstück direkt am AKH-Gelände ein neues Haus zu errichten, in das die Privatklinik Confraternität übersiedeln soll. Pläne, die zuletzt für Aufregung gesorgt hatten (der KURIER berichtete). "Ich verstehe beide Seiten", gibt sich Schwarz diplomatisch. Selbst ist man jedenfalls stolz darauf, bisher ohne externe Miteigentümer auszukommen. "Damit sind wir irgendwie der letzte Mohikaner."

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