Auf ein Lachsbrötchen in 50 Meter Höhe

Dinner in the Sky
Bei Dinner in the Sky speist man über den Dächern der Stadt

Es ist, als stehe man mit einem Bein im Haubenrestaurant, mit dem anderen auf der Achterbahn. Tatsächlich baumeln beide Beine 50 Meter über dem Boden. 30 Zentimeter vor einem steht Koch Thomas Fliček. „Das ist nun meine dritte Fahrt“, erzählt der 31-Jährige. „Langsam finde ich mich auf den eineinhalb Quadratmetern zurecht.“ Mehr Platz bleibt auch nicht, um die 22 Personen zu versorgen.

Bei Dinner in the Sky wird ein sechs Tonnen schwerer Tisch an einem Kran bis zu 50 Meter in die Höhe gezogen. In der Mitte ist Platz für Koch, Kellner und einen Security. Sie sorgen dafür, dass es den Gästen an Board des fliegenden Tisch an nichts mangelt.

Schwindelfrei sollte man aber in jedem Fall sein, denn wenn der Wind weht, schwingt der Tisch durchaus hin und her. „Daher braucht es Schnelligkeit, Genauigkeit und Sauberkeit“, meint Fliček. Trotz der erschwerten Bedingungen ist er von seinem neuen Arbeitsplatz begeistert: „In welcher Küche hat man sonst so eine Aussicht?“

Auch die Gäste drehen sich ständig mit ihren Sitzen, um die Stadt unter ihnen betrachten zu können. „Man fühlt sich hier oben einfach frei“, sagt Gast Robert Prasnikar und lehnt sich entspannt zurück.
Gewöhnungssache ist es aber doch, gibt Kellner Markus Sorgo zu: „Beim ersten Mal Wein Ausschenken hat sich alles noch gedreht, mittlerweile klappt es aber gut.“

Hoch-Zeit

Bis zum 9. Juni und dann wieder von 30. August bis zum 1. September können Gäste am hohen Tisch Platz nehmen. Täglich werden 15 unterschiedliche Fahrten angeboten. Das reicht vom Snack bis zum 4-Gänge-Menü, vom Frühstück um 69 Euro bis zum abendlichen „Cocktail in the Sky“ um 55 Euro.

Den Anfang machte das Dinner 2006 in Belgien. Ursprünglich baute der Belgier David Ghysels den ersten Tisch für die Geburtstagsfeier seiner Tochter. Doch die Idee fand rasche Verbreitung – nach Europa, Amerika oder Australien. Derzeit gibt es 40 Tische, die in 45 Ländern Station machen. Nächstes Jahr soll es auch in Linz, Salzburg und Graz möglich sein, in luftiger Höhe zu dinieren.

Und es muss ja nicht beim Essen bleiben. In London wurde bereits Tennis in the Sky gespielt. Selbst Hochzeiten im Himmel hat es schon gegeben. Geschäftsführer Uldis Kalnins sieht auch für Österreich Ausbaumöglichkeiten: „Mit Glühwein die Ski-WM von oben verfolgen, oder mit einem Bier in der Hand Madonna lauschen – das wär doch etwas.“

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