Diese Polizeistationen bleiben in Wien nachts für Bürger geöffnet

Diese Polizeistationen bleiben in Wien nachts für Bürger geöffnet
Ab 1. Oktober hat pro politischen Bezirk eine Polizeiinspektion für Bürgeranliegen geöffnet. So sollen Überstunden abgebaut werden.

Die Polizei Wien stellt ab 1. Oktober über Nacht auf Minimalbetrieb um. Statt 81 werden künftig nur mehr 29 Polizeiinspektionen (PI) 24 Stunden lang für die Wiener geöffnet haben. Grund dafür ist eine Reduktion der Überstunden – der KURIER berichtete.

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Nun wurde auch bekannt, welche Polizeiinspektionen konkret für den Parteienverkehr geöffnet bleiben (siehe Grafik unten). Pro politischem Bezirk soll künftig nur mehr eine Polizeistation in der Nacht geöffnet haben. Nur an neuralgischen Punkten sowie in den größeren Bezirken werden jeweils zwei PIs für die Bürger zugänglich sein.

In der Leopoldstadt sind es etwa die PI am Praterstern und in der Leopoldgasse. Im dritten Bezirk bleiben die PIs Juchgasse und Wien-Mitte auch nach 19 Uhr für die Bürger offen. In Favoriten betrifft die neue Maßnahme die Station am Hauptbahnhof sowie die in der Van-der-Nüll-Gasse.

Kritik von Bezirksvorstehern

Der rote Bezirksvorsteher aus Favoriten zeigte sich vorab bereits kritisch, was die Umstrukturierung betrifft. „Bei sieben Polizeistationen im Bezirk wird der Anfahrtsweg für einige Favoritner ein sehr langer werden“, so Marcus Franz gegenüber dem KURIER.

Diese Polizeistationen bleiben in Wien nachts für Bürger geöffnet

Da auch Rudolfsheim-Fünfhaus zu den größeren Bezirken gehört, werden hier die PI in der Tannengasse und am Westbahnhof für Bürgeranliegen offenbleiben. In Floridsdorf müssen sich die Wiener ab 1. Oktober an Polizisten der Hermann-Bahr-Straße sowie der Kummergasse wenden. In der Donaustadt bleiben die PIs in der Wagramer Straße und in der Quadenstraße für Parteienverkehr geöffnet.

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Die Landespolizeidirektion Wien (LPD) erklärte die veränderten Öffnungszeiten der Polizeiinspektionen damit, dass der Bedarf der Bevölkerung für Bürgeranliegen nicht mehr in gleichem Ausmaß gegeben sei wie noch vor Jahrzehnten.

Und sie legt dazu konkrete Zahlen vor: Interne Erhebungen hätten ergeben, dass es zwischen 19 und 7 Uhr im Schnitt lediglich zu „0,5 relevanten Amtshandlungen“ im Bereich des Parteienverkehrs pro Polizeiinspektion komme.

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Die Beamten, die bisher für die Anliegen der Bürger gebunden waren, können nun „bedarfsorientiert“ im Außendienst eingesetzt werden – und sich so auf ihren eigentlichen Kernbereich konzentrieren, heißt es vonseiten der Exekutive.

Aus diesem Grund sei eine durchgehende Öffnung aller Polizeiinspektionen nicht mehr zeitgemäß, insbesondere im Hinblick auf den Ausbau des Online-Angebots der Exekutive. Denn unter bestimmten Voraussetzungen können Bürger neuerdings auch online Anzeige erstatten, wenn sie Opfer von Diebstahl wurden.

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Wenn aber noch Spuren am Tatort gesichert werden müssen oder das Opfer den Täter kennt, dann muss die Anzeige nach wie vor persönlich erstattet werden.

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