Die Salon-Möbel von Bundy & Bundy werden versteigert

Aus dem Friseursalon Bundy & Bundy in der Rotenturmstraße: Satz von vier Armlehnstühlen aus dem Jahr 1963, der Bietpreis startet bei 1.500 bis 2.200 Euro.
Von 1. bis 6. Oktober können Möbel aus den historischen Friseursalons der Familie Bundy im Auktionshaus Dorotheum ersteigert werden.

Seit 1919 gibt es die Friseure Bundy. Sie sind vielleicht die berühmteste Friseur-Familie des Landes. 2021 wurde aber ein Insolvenzverfahren eröffnet. Und jetzt gelangen von 1. bis 6. Oktober Möbel des traditionsreichen Familienunternehmens zur Versteigerung.

Aus dem Salon in der Rotenturmstraße gibt es etwa einen Schminktisch mit Hocker oder vier Stühle, beide aus dem Jahr 1963, ab 1.500 Euro zu ersteigern. Die Auktion findet ausschließlich online statt. Die Objekte sind zusätzlich von 1. bis 6. Oktober im Auktionshaus im 1. Bezirk ausgestellt.

Die Salon-Möbel von Bundy & Bundy werden versteigert

Schminktisch mit Hocker und Handspiegel, 1963, € 1.500 – 2.200
 

Über FS1 und FS2, den beiden einzigen TV-Programmen des ORF in den 1970er Jahren, haben sich Hans und Georg Bundy, die Enkel von Bundy-Erfinder, ins kollektive Gedächtnis geschrieben.

Man kannte sie von Werbekampagnen. Das bekannte Friseur-Bruderpaar bewarb durchaus unkonventionell unter anderem Gloria Haarspray und Shampoo auf allen damals verfügbaren Kanälen.

Die Salon-Möbel von Bundy & Bundy werden versteigert

Konsole und Wandspiegel, 1963 € 1.000 – 1.500

Im Dorotheum kann jetzt jeder ein Stück österreichische Friseur-Geschichte bei der Design-Auktion ersteigern: Am 6. Oktober 2021 bietet die Online-Auktion historische Möbel aus einem der ersten Salons sowie Bakalowits-„Mirakel“-Lichtkörper aus der persönlichen Sammlung von Bundy & Bundy, deren Friseurweltmeistertitel 1962 ihre Karriere beförderte.

Das Bruderpaar hat sämtliche Möbelstücke der laufend umgebauten Salons bewahrt.

Stahldrahtmöbel mit Stil

Versteigert werden etwa eine Konsole mit Wandspiegel (Startpreis 1.000 Euro), ein Schminktisch mit Hocker und Handspiegel (Startpreis 1.500 Euro)) wie auch ein Satz von vier Armlehnstühlen (Startpreis 1.500 Euro).

Die hellen, mit 1963 datierten Stahldraht-Möbel stammen aus dem Salon in der Rotenturmstraße, den die Brüder mit ihrer Mutter Annemarie betrieben hatten.
 

In internationalen Zeitschriften wurden die Brüder regelmäßig beworben: 1988 rangieren Bundy & Bundy auf einer Werbung als "Sacher" unter den Friseuren.

Von der Fachzeitschrift Studio/USA Hair Fashion werden sie zu den sechs besten Friseuren weltweit gezählt. Sie lernen Prinz Charles und Lady Diana 1986 kennen im Zuge der Modegala britischer Designer, bei der sie frisierten.

Schönheitssalon und Ausstellungen

Zu den Aktivitäten der Gebrüder Bundy zählen ebenso die Eröffnung eines Schönheitssalons mit Estee Lauder, wie die Maske der Sprecherinnen des ORFs oder das Drehen von Werbefilmen.

Ihre Salons sind auch kulturelle Zentren: Sie veranstalten Fotoausstellungen, Vernissagen und Modeschauen.

1977 beginnt die intensive Zusammenarbeit mit der Modefotografin Elfie Semotan (Buch „Hair – ein Zeitabschnitt Bundy & Bundy und Elfie Semotan“, Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste, 1997).

Im selben Jahr gründen sie ein Creative Kartell, 1997 wird der Bundy & Bundy Award etabliert – zur Förderung der Kreativität der Jugend.

Hörbiger bis Jagger

Zu ihren internationalen Kunden zählen über die Jahre unter vielen anderen: Geraldine Chaplin, Leonard Bernstein, die Kessler Zwillinge, Shirley Bassey, Christiane Hörbiger, Valie Export, Samy Molcho, Chris Lohner, Bianca Jagger, Marcel Prawy, Helmut Lohner, Susi Nicoletti, Erika Pluhar, Anne Bennent, Hemingway.

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