Die Rollrasen in der Stadt: Eingerollt im MQ, ausgerollt am Rathausplatz

Eine Frau betritt das MuseumsQuartier in Wien.
Kunstprojekt auf dem MQ-Vorplatz, Wiesen-Schäden durch den Eistraum am Rathausplatz / Keine Abstimmung über Enzi-Farben mehr.

Wenn die Enzis im Museumsquartier stehen, dann beginnt der Frühling. Auf dem Vorplatz vor dem Museumsquartier wurde es jetzt aber nicht grüner, sondern erdiger. Der Grund dafür ist das aktuelle Kunstprojekt „Versuchsfeld 01“ der Künstlerin Anita Fuchs.

Auf einer Fläche von 250 Quadratmetern wurde der Rollrasen eingerollt, der vor dem Museum üblicherweise liegt. Dieser, so die Begründung, habe keinen ökologischen Nutzen. Die Künstlerin hat stattdessen geeignetes Saatgut für eine echte Wiese ausgesucht: Zittergras, wilde Möhre, Natternkopf, Wiesen-Kümmel, Löwenzahn, Kamille, Weißes Labkraut oder Johanniskraut. Der Boden wurde aufbereitet, die Saatmischung ausgesät. Ein Schild neben dem leeren Feld informiert Passanten. Die schrittweise Entwicklung zu einer biodiversen Wiese wird in Workshops und Vorträgen für die Öffentlichkeit erfahrbar gemacht.

Eine Frau betritt das MuseumsQuartier in Wien.

Rasen ist weg

Für ein Kunstprojekt kann man hier in den nächsten zwei Jahren einer Wildwiese beim wachsen zusehen.

Das MuseumsQuartier in Wien an einem sonnigen Tag.

Kein Rasen, warten auf Wildwiese

Der Vorplatz beim Museumsquartier wird zu einem "Versuchsfeld".

Der Museumsplatz in Wien mit orangefarbenen Sitzgelegenheiten und dem Leopold Museum im Hintergrund.

Seit Frühlingsbeginn

Seit dem 21. März stehen die Enzis im Hof des Museumsquartiers

Ein blauer „Enzis“-Sessel aus recyceltem Material steht im öffentlichen Raum.

Enzis - recycled

So werden die neuen Farben der Enzis aus recyceltem Material aussehen. Es wird wohl keine Wahl, wie gewohnt geben.

Eine Frau sitzt auf einer orangefarbenen Bank auf einem Platz in Wien.

Ma-48-Orange

Bis 2024 bleibt die Enzi-Farbe die von den Wienern Online gewählte: das MA-48-Orange.

Eine Person betrachtet eine Informationstafel zum Thema Recycling in einer städtischen Umgebung.

Begrünt werden sollen übrigens auch noch dieses Jahr die beliebten Outdoor-Möbel des Freizeitareals, die Enzis. Wie genau? Man wird sie teilweise aufschneiden, mit Erde füllen und dann etwas in den Enzis pflanzen. Mehr will man über die „Öko-Enzis“ noch nicht verraten. Geplant sind von der neuen MQ-Direktorin Bettina Leidl außerdem ein Baumhaus von Künstler Johannes Franz-Figeac, das am MQ-Vorplatz ab 6. Juni begehbar sein wird und eine drei Meter hohe Solar-Skulptur, die sich ab Mai selbst mit Energie versorgen und in der Nacht leuchten wird. Sie wird im Innenhof des Museumsquartiers stehen.

Zurück zu den Enzis: Diese waren bis jetzt schon zu 100 Prozent recyclebar – ab nächstem Jahr werden sie zudem aus recycelbaren Materialien bestehen, in diesem Fall aus alten Getränkekartons.

Das heißt aber auch: Es wird keine Farbabstimmungen mehr über die geliebten Enzis geben, denn recycelt gibt es sie derzeit nur grau und blau zu bestaunen. Daher kann man nur hoffen, dass die geplante Wildwiese in Zukunft mehr Farbe sorgen wird.

Der Rathauspark in Wien mit dem Wiener Rathaus im Hintergrund.

Ein neuer Rasen wurde hingegen im Rathauspark ausgerollt.

Orange und grün

Alles andere als eine Wildwiese wächst derzeit im Rathauspark. Hier wurde der Rollrasen kürzlich erst ausgerollt. Zu sehen ist das am saftigen Grün der Wiese und dem orangen Absperrband, das die Flächen umgibt. Betreten werden kann der Rasen derzeit also noch nicht.

Grund für den neuen Rollrasen ist der „Wiener Eistraum“, laut Gabriele Thon, Sprecherin der Wiener Stadtgärten. „Das Konstrukt hat den alten Rasen beschädigt.“ Ein Grund zur Sorge sei das aber nicht: Die Grasnarbe sei schon öfter zerstört worden. Immer wieder habe man nach dem Abbau des Eistraums den Rollrasen ausrollen müssen. „Ein ausgesäter Rasen würde nicht schnell genug anwachsen“, sagt Thon. Das Absperrband solle bald wieder weg sein, dann kann der Rasen wieder genutzt werden.

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