Die Homestory: Füchse in Wien

Eine Leserin schickt uns ihre Sichtung aus Schönbrunn
Die Tiere streifen auch durch dicht verbautes Gebiet. Sie sind hier daheim und kommen nicht nur aus dem Wald zu Besuch.

Der Fuchs in Schönbrunn ist eine Attraktion, vor allem, wenn er ganz nah an den Menschen vorbeimarschiert. Wer über ihn berichtet – wie der KURIER vergangenen Sonntag –, bekommt Dutzende Rückmeldungen. Und Bilder. Denn es sind wohl mehrere Tiere, die sich immer wieder den Besuchern des Schlossparks zeigen.

Die Homestory: Füchse in Wien

„Gärtner des Parks berichten von mindestens drei Dachs- und Fuchsbauten“, erklärt Günter Wimmer von der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesgärten. „Jungtiere werden ebenfalls gesichtet.“ Hauptrevier sei der verwilderte – nicht begehbare – Teil hinter der Gloriette. Im Sommer, so erzählen Mitarbeiter, kommt ein Fuchs auch durch die offenen Türen oder die offene Lüftung in die Glashäuser. Er sei sehr zutraulich und wirke abgemagert.

Gesichtet werden die Beutegreifer aber nicht nur im großen Park, sondern auch im dicht bewohnten Gebiet Wiens. Auf der Homepage der Initiative Stadtwildtiere werden die Meldungen gesammelt und auf einer Karte eingezeichnet. Man sieht: Sogar im 1. Bezirk spazieren die Füchse über die Straßen.

Die Homestory: Füchse in Wien

Meldungen im innerstädtischen Bereich

Keine Touristen

Wie viele es insgesamt sind, die Wien als Wohnsitz haben, ist nicht bekannt. „Es gibt keine Zählung“, sagt Theresa Walter, Fuchsexpertin von der Veterinärmedizinische Universität Wien. Stadtfüchse seien jedenfalls keine Touristen, die eben mal in der City vorbeischauen. „Sie haben gelernt, hier zu leben.“

Füchse seien Generalisten, fressen Mäuse, Ratten, Regenwürmer aber auch Zwetschken, Futter für Haustiere und Essensreste von Lokalen. Sie ziehen sich etwa in Gebüsche oder auch in Hohlräume unter Gebäuden zurück. Sie nützen auch Baracken und Gartenhäuschen. Die Schlaf- und Ruheplätze werden oft gewechselt.

Der Fuchs, Vulpes Vulpes, ist ein Beutegreifer. Er ist ganzjährig, vorwiegend in der Dämmerung und in der Nacht, aktiv. Er ist rostrot. Es gibt Farbvariationen von hell- bis dunkelgrau. Die Vorderseiten der Beine sowie die Hinterseiten der Ohren sind schwarz, Kehle, Brust und Bauch sind von rötlich über grau bis weiß. Er hat einen Schwanz mit weißer Spitze und große Ohren. Er ist 50 bis 90 cm groß. Dazu kommt der Schwanz mit 30 bis 60 cm. Auf der Homepage www.stadtwildtiere.at gibt’s alle Infos über das Tier. Hier kann man auch Beobachtungen eintragen und ansehen

Das Phänomen Stadtfuchs ist noch nicht so alt: In den 1970er-Jahren machten Wissenschafter erstmals Beobachtungen in Großbritannien, dass die Tiere in Siedlungen in Familiengruppen leben.

Die Füchse an sich sind neugierig. Und: „Stadtfüchse sind neugieriger als andere“, sagt Walter. Dass die Tiere bis auf zwei bis drei Meter an Menschen herankommen, sei durchaus normal. Sie werden auch untertags beobachtet. Denn sie haben einen Riesenvorteil in den Städten: „Sie werden kaum bejagt.“

Die Homestory: Füchse in Wien

Es kommt selten zu unangenehmen Zwischenfällen zwischen Mensch und Tier – wie im Sommer in Kärnten. Ein Fuchs ging in Hotels und biss Gäste. Wenn es Probleme gibt, sind meist die Füchse vorher angefüttert worden und haben so ihre Scheu verloren. Tollwut gibt es übrigens in Österreich nicht mehr.

Es gilt: Die Wildtiere niemals füttern. Das kann schlecht für die Menschen, und dann für die Tiere enden.

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