Der Ring Tram droht baldige Notbremsung

Die Wiener Linien mussten bereits 382.000 Euro zuschießen.
Stadtrechnungshof: Prüfer empfehlen die Einstellung, sollte sich die Bilanz nicht verbessern.

Seit 2009 können Touristen mit der gelben Vienna Ring Tram die Innenstadt umrunden, um bequem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt kennenzulernen. Ein gut gemeinter Service, der den Wiener Linien allerdings teuer zu stehen kommt. Laut aktuellem Bericht des Stadtrechnungshofs mussten die Verkehrsbetriebe zur Kostendeckung seit Inbetriebnahme bereits 382.000 Euro zuschießen.

Geht es nach den Prüfern, wäre es bald an der Zeit, die Notbremse zu ziehen: "Sollten in den Jahren 2017 bis 2019 keine positiven Deckungsbeiträge erzielt werden, wäre spätestens im Jahr 2020 der Betrieb einzustellen", lautet ihre Empfehlung.

Einsparungspotenzial gäbe es laut Rechnungshof genug – etwa beim Personal. So fährt in jeder der gelben Bims ein Zugbegleiter mit, der vor der Abfahrt Tickets verkauft, ansonsten während der ganzen Fahrt aber keine weiteren Aufgaben hat. Die Prüfer empfehlen daher, den Verkauf über Automaten abzuwickeln.

Man werde dies prüfen, sagt ein Sprecher der Wiener Linien. Grundsätzlich bewege sich das Projekt Ring Tram mittlerweile in die richtige Richtung, wie die steigenden Fahrgast-Zahlen zeigen würden. "Die Auslastung von 50 Prozent ist schon knapp am Zielwert."

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