Der mühsame Weg zum digitalen Krankenhaus
Wie groß der Nachholbedarf des heimischen Gesundheitssystems in Sachen Digitalisierung ist, zeigt das Beispiel der Wiener Gemeindespitäler. Viele Systeme, die die Abläufe wesentlich vereinfachen würden, seien immer noch nicht umgesetzt, kritisiert ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec.
So gebe es in den Ambulanzen weiterhin unterschiedliche EDV-Systeme und dadurch keine Auswertung der Wartezeiten. Auch die elektronische Patientenkurve lasse weiter auf sich warten. Dabei würden Erfahrungen bei anderen Spitalsträgern zeigen, dass diese pro Schicht eine Stunde an Zeitersparnis bringen würden, rechnet Korosec vor.
Erst sehr rudimentär sei die Online-Terminvereinbarung umgesetzt. Diese gebe es erst in den Kliniken Hietzing und Floridsdorf.
Maßnahmenpaket
Korosec fordert ein Maßnahmenbündel. Etwa eine eigene Innovationsplattform, die digitale Lösungen für den Spitalsbereich suchen soll. In Bereichen, in denen der öffentliche Sektor an seine Grenzen stößt, soll es Kooperationen mit privaten Unternehmen geben. Weiters fordert sie eine Verpflichtung zur durchgängigen und vollständigen Digitalisierung der Spitäler bis 2030. Daten sollen vereinheitlicht und zentral abgespeichert werden, womit Analysen leichter möglich werden.
"Datenspenden ist das neue Blutspenden“
"Das Wiener Gesundheitssystem steht an der Kippe und hat den digitalen Schub unbedingt nötig", sagen Korosec und ÖVP-Digitalisierungssprecher Erol Holawatsch. "Eine optimale Datennutzung ist einer der effizientesten Lösungsansätze für ein kostengünstigeres und besseres Gesundheitswesen. All diese Dinge kommen im Endeffekt den Wiener Patientinnen und Patienten zu Gute. Deshalb kann man getrost sagen: Datenspenden ist das neue Blutspenden.“
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