Der nun vorliegende Plan zeigt, dass es entlang der Gumpendorfer Straße mehrere sogenannte „Perlen“ geben soll: Plätze wie etwa der Johanna-Dohnal-Platz, der Fritz-Grünbaum-Platz oder die Ecke zur Otto-Bauer-Gasse sollen begrünt werden. Ebenso geplant sind Nachbarschaftsoasen mit Beeten und Sitzgelegenheiten, mehr Bäume und breitere Gehwege.
Doch bevor man Perlen, Bäume und Beete installieren kann, müssen grundlegende Fragen geklärt werden, vor allem die der Verkehrsberuhigung. Mithilfe von Berechnungen prüfen Experten nun, welche Maßnahmen sich am besten eignen. „Das ist eine wichtige Entscheidungsbasis für die weitere Gestaltung“, betont Rumelhart. Außerdem soll der gesamte 6. Bezirk an das Fernwärmenetz angeschlossen werden: „Dazu müssen relativ breite Röhren verlegt werden, auch das beeinflusst die Planung. Etwa, wo man Bäume setzen kann.“
Die kleinen Fragen
Auch viele Detailfragen sind noch zu klären. So wolle man etwa Ladezonen neu gestalten. Gerade dieses Beispiel zeige, wie wichtig Kommunikation sei, um die jeweiligen Standpunkte zu verstehen. So gab es etwa Unmut, dass Zustelldienste häufig nicht in Ladezonen, sondern auf Gehsteigen halten. „Dann hat sich herausgestellt, dass sie länger brauchen, einen ganzen Block zu beliefern, als sie in der Ladezone stehen dürften“, erklärt Rumelhart. Auch Bewohner hätten sich beklagt, zu Ladezonen nicht gut zufahren zu können. Nun wolle man ein praxistauglicheres Modell entwickeln.
Fix ist übrigens, dass Busse weiter über die Gumpendorfer Straße fahren, doch die Haltestellen werden sicherer gestaltet und teils auch verlegt. So sollen Busse künftig nicht mehr in Buchten zufahren. „Das führte dazu, dass Autos den Bus überholt und Kinder am Schulweg gefährdet haben“, so der Bezirkschef. Bleibe der Bus künftig auf der Fahrbahn stehen, sei ein Überholen gar nicht erst möglich.
Anfang 2024 werde man die konkretisierten Pläne öffentlich präsentieren. „Dann gehen wir in den ganz intensiven Prozess der Detailplanung“, sagt Rumelhart. Seiner Erfahrung nach zahle sich intensive Einbindung der Bürger jedenfalls aus: Das habe sich gezeigt, als die Otto-Bauer-Gasse 2019 zur Begegnungszone wurde. Als die lauten Bauarbeiten losgingen, habe sich kein Bewohner beschwert. „Im Gegenteil: Sie haben den Arbeitern Kaffee gebracht und sich bedankt, dass sie ihre Gasse zurückbekommen.“
Projektphasen
Die Umgestaltung geschieht in Abstrimmung mit den Bewohnern. Befragung: Von Jänner bis Februar lief eine Befragung (online und mittels Fragebogen), in der erhoben wurde, wie die Menschen die Gumpendorfer Straße aktuell erleben und wie man die Lebensqualität verbessern könnte.
Info-Stände: Bis Ende April wurden bei mehreren Info-Ständen, den „Gumpi-Standln“, weitere Ideen gesammelt.
Workshops: Bewohner, aber auch Wirtschaftstreibende, Vertreter von Schulen und viele mehr erarbeiteten in Workshops Leitlinien, wie die Gumpendorfer Straße künftig aussehen soll. Das Büro Carla Lo Landschaftsarchitektur arbeitete daran, diese umzusetzen.
Feedback-Phase: An Info-Ständen wurden die Entwürfe des Büros Carla Lo diskutiert.
Vorentwurf: Aktuell befindet man sich in Phase 5: Auf Basis der Rückmeldungen wird nun ein konkreterer Vorentwurf erarbeitet. Von Dezember bis März soll dieser öffentlich präsentiert werden.
Umbau: Dann kann der Umbau starten.
Infos unter: mitgestalten.wien.gv.at
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