Den NEOS schwebt ein "Lobautunnel light" vor

Erst nach dem Ölhafen wollen die NEOS die Lobau untertunneln.
Rund eine Milliarde billiger als das geplante Projekt soll der pinke Vorschlag sein. Wer das errechnet hat, verraten die NEOS aber nicht.

Einen „Lobautunnel light“ schlagen die NEOS Wien vor. Landtagsabgeordnete Bettina Emmerling präsentierte am Dienstag einen Vorschlag, der „rund eine Milliarde Euro günstiger“ wäre als die jetzige Einreichvariante der ASFiNAG, "die frühestens 2025 für den Verkehr freigegeben" werden könne. So wollen die NEOS die Donau westlich des geplanten Lobautunnels mittels einer Brücke queren und den Nationalpark ab dem Ölhafen lediglich zwei (statt acht) Kilometer untertunneln.

Den NEOS schwebt ein "Lobautunnel light" vor
Verkehr in Wien, Round Table, Ringstraße, Bettina Emmerling (Neos)
Rund 455 Millionen Euro der Ersparnis könne man in die kurzfristige Verkehrsentlastung von Floridsdorf und Donaustadt investieren: Durch den Öffi-Ausbau, lokale Umfahrungen der Ortskerne von Hirschstetten und Essling sowie durch einen Sonderstreifen für Fahrgemeinschaften und Busse auf der A23. Da sämtliche Projekte nicht UVP-pflichtig seien, ließe sich die Entlastung "binnen zwei bis drei Jahren" realisieren.

Maßnahmenpaket

Hinsichtlich des Ausbaus des öffentlichen Stadtverkehrs nördlich der Donau, schwebt Emmerling eine Reihe von Maßnahmen vor: die Verlängerung der Straßenbahnlinien 25 (Siegesplatz-Seestadt-Groß Enzersdorf) und 31 (Stammersdorf-Gerasdorf-Wolkersdorf) sowie der Schnellbahnlinie S80 von Aspern Nord über eine Neubaustrecke nach Groß Enzersdorf. Zudem solle die Straßenbahnlinie 27 (Großjedlersdorf-Siemensäcker-Kagran) neu eingeführt werden. Zu kombinieren sei das Paket mit entsprechenden Park-&-Ride-Plätzen.

Basis der nunmehrigen Überlegungen sei die strategische Umweltprüfung von 2002, erklären die NEOS. Damals habe sich herauskristallisiert, dass das jetzige Einreichprojekt des Lobautunnels "die am schlechtesten umsetzbare, teuerste, siedlungs- sowie umweltpolitisch fragwürdigste Variante" sei. Die Kostenschätzung für den eigenen Vorschlag stamme von "einem externen Experten". Wer das ist, wollen die NEOS aber nicht verraten.

Den Regierungsparteien wurde der Vorschlag noch nicht unterbreitet.

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